Konstanz. Seine Krankengeschichte umfasst unzählige Seiten, die Liste der Diagnosen wuchs über die Jahre immer weiter an. Doch trotz eingetretener Behinderung, Erwerbsunfähigkeit und Pflegebedürftigkeit war für den Konstanzer Autoren Dennis Riehle das Wasserglas stets halb voll. „Den kann so schnell nichts umhauen“, attestierte ihm ein langjähriger Wegbegleiter. Und einer seiner behandelnden Ärzte stellte fest: „So ein standhaftes Wesen ist mir bislang noch nicht untergekommen“. Zweifelsohne gibt der 36-Jährige unumwunden zu, wonach ihn seine psychische Widerstandskraft ab und zu selbst fasziniert. „Mit dem neumodischen Begriff der ‚Resilienz‘ kann ich aber nicht viel anfangen“, meint er – und ergänzt: „Neben einer sicherlich genetisch bedingten Leidensfähigkeit gibt mir meine erworbene und multifaktoriell begründete Gelassenheit die notwendige Stärke, in Krisen nicht einzuknicken“. Dass der am Bodensee geborene und wohnhafte Coach und Berater offenbar eine gewisse Immunität gegen körperliche und seelische Zumutungen entwickelt hat, soll nun auch anderen Menschen zugutekommen, die in ähnlichen Situationen weniger Abwehrkraft besitzen.
In einem neuen Taschenbuch hat Riehle nämlich zusammengetragen, welche Erfahrungen, Eigenschaften und Erkenntnisse ihm geholfen haben, einen „dicken Panzer“ aufzubauen. In Anlehnung an den Ausspruch eines Freundes betitelte der früher als PR-Fachkraft tätige Litzelstetter sein aktuelles Werk mit einer Neuschöpfung: „Mehr Stoik geht kaum!“ ist eine Lektüre zum „Nicht-Verzweifeln“, wie die untergeordnete Überschrift des Büchleins verrät. Bewusst hat Riehle aber auch eine provokante Beschreibung seiner teils biografisch anmutenden Veröffentlichung gewählt: „Zwischen Psychose, Parkinson und Parese“ lässt rasch erahnen, dass der junge Mann bis heute auf keine leichte Lebensgeschichte zurückblickt. Und dennoch ermutigen seine Zeilen zu Zufriedenheit, weil laut Riehle manche Realitäten ohnehin unverrückbar seien.
Selbstredend gibt Riehle zu, dass es durchaus eines gewissen Grundvertrauens bedürfe, um an den Prüfungen des Daseins nicht zu zerbrechen. Es gehöre zur Wahrheit dazu, dass das Ringen und Hadern mit dem „Warum“ vollkommen menschlich ist und es keinerlei Grund gibt, angesichts individueller Heimsuchung und dem Ausgesetztsein in Erkrankung, Armut oder Gewalt etwaige Tränen zu verdrängen: „Unsere Existenz ist von ständigen Verlusten geprägt, weshalb es notwendig erscheint, dass wir die Folgen unseres gegeißelten Seins nicht nur verarbeiten, sondern sie in einen Trauerprozess einbetten“, befindet der Autor, für den es ein inneres Anliegen darstellt, durch den offensiven Umgang mit seiner Lebensgeschichte ein Zeichen von Hoffnung und Zuversicht zu setzen: „Nach meiner Rückkehr zum christlichen Glauben hat sich auch in Bezug auf meinen Leidensweg eine spürbare Erleichterung breitgemacht, weil wir zwar einerseits um unsere Endlichkeit wissen – andererseits liegen Anfang, Ende und auch das Dazwischen nicht in unserer Macht.
Da ist es doch tröstlich, dass wir im Zweifel auf diese ‚unsichtbare Hand‘ bauen können, die trotz der uns gottgegebenen Eigenverantwortlichkeit eingreift und zumindest Schmerzen lindert“, findet Riehle, dessen Rationalität sich auch in der Feststellung wiederspiegelt: „Was bleibt uns schlussendlich übrig, wenn wir mit Tatsachen konfrontiert werden, an denen wir nichts ändern können? Da hilft es lediglich, für den Ernstfall gewappnet zu sein und sich ein ‚dickes Fell‘ zuzulegen. Woraus das besteht und woher man es am Ende bekommen kann, ist eine überaus persönliche Sache, die jeder in der Selbstreflexion herausfinden muss. Meine Publikation soll ein mentaler Anstoß sein, das Unveränderliche als solches zu respektieren – und gleichzeitig nicht nachzulassen, die ständig neu gesetzten Grenzen des Lebens auszutesten und so viel Genuss wie nur möglich aus ihnen herauszuholen“, fasst der Texteschreiber zusammen, dessen siebtes Buch es ist.
Dennis Riehle (2021). Mehr Stoik geht kaum! – Zwischen Psychose, Parkinson und Parese. Books on Demand, ISBN: 978-3-7543-1597-2. Direkt zu beziehen beispielsweise über den BoD-Buchshop.
Übrigens: Das Erstlingswerk von Dennis Riehle ist wieder erhältlich. Das einstmals beim „Wagner Verlag“ erschienene Sachbuch „Der Zwang zur Freiheit“ beschreibt autobiografisch die ersten Jahre der schweren Zwangserkrankung des Autors und seine Interpretation dieses Störungsbildes als Ausdruck von Sehnsucht nach Eigenverantwortung, Selbstbestimmtheit und Freiraum. Heute zu beziehen über den dbusiness-Buchshop.
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