Paderborn (pdp). Am 17. Januar um 12.29 Uhr, am 22. März um 20.45 Uhr und am 27. März um 17.27 Uhr läutet jedes Jahr die Totenglocke des Paderborner Domes. Die Glocke erklingt zu den Uhrzeiten, an denen im Jahr 1945 drei große Luftangriffe auf Paderborn begannen: Hunderte Menschen verloren ihr Leben durch die Bombardements, die Stadt war tagelang ein Flammenmeer, mit dem brennenden Dom-Turm im Zentrum. „Durch das Läuten der Totenglocke und mit weiteren Erinnerungs-Orten am Dom halten wir das Gedenken an die Menschen wach, die durch die Bomben auf Paderborn ihr Leben verloren haben“, erklärt Dompropst Joachim Göbel. Gerade angesichts heutiger Kriege und kriegerischer Konflikte sei das jährliche Gedenken ein „wichtiger Appell für den Frieden“.
„Seit über zwei Jahren kostet der russische Angriffskrieg in der Ukraine Menschenleben. Auch die erneute kriegerische Eskalation im Heiligen Land führt uns schmerzlich vor Augen, dass Frieden keine Selbstverständlichkeit ist“, betont der Dompropst. An den Gedenktagen der Luftangriffe auf Paderborn sei jede und jeder eingeladen, im Dom ein erinnerndes Gebet zu sprechen oder eine Kerze zu entzünden. „Trotz vieler gesellschaftlicher Polarisierungen haben wir großen Grund zur Dankbarkeit, dass fast 80 Jahre nach den verheerenden Luftangriffen Frieden in unserem Land herrscht“, sagte Dompropst Msgr. Göbel.
Paderborn (pdp). Der Hirtenstab, das Brustkreuz, der Ring sowie die Mitra sind in der katholischen Kirche zeichenhafte Attribute eines Bischofs. Sie werden als Pontifikalien oder Insignien bezeichnet. Paderborns neuer Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz wird am 10. März 2024 in sein Amt eingeführt. Seine Pontifikalien bringt er aus seinem Heimatbistum Mainz mit, wo er bisher Weihbischof war. Einige erhalten durch eine besondere Umgestaltung eine Paderborner Prägung. In seinem bischöflichen Wappen verbindet Dr. Udo Markus Bentz seine Heimatdiözese Mainz mit seiner neuen Heimat Paderborn.
Der Wappenschild des neuen Paderborner Erzbischofs zeigt vier Felder. Im ersten Feld ist das Paderborner Bistumswappen mit goldenem Kreuz auf rotem Grund zu sehen, im vierten Feld das Pendant aus Mainz mit dem sechsspeichigen Rad in Silber auf rotem Grund. Das zweite Feld zeigt den Markuslöwen in Silber auf blauem Grund als Hinweis auf den Namenspatron des Erzbischofs, den Evangelisten Markus. Das aufgeschlagene Buch mit den goldenen Buchstaben Alpha und Omega, das der Löwe in seinen Pranken hält, erinnert an das Evangelium als Wort des Lebens. Im dritten Feld sind schließlich je zwei waagerecht angeordnete blaue Wellenbänder auf Silber abgebildet – der Rhein und die Pader.
Typische heraldische Nebenstücke umrahmen das Wappen, so der breitkrempige Klerikerhut (Galero) mit Quasten (Fiocchi). Die Farbe von Hut und Quasten sowie deren Anzahl zeigen den Rang an: Das Wappen eines Erzbischofs hat einen grünen Hut und 20 grüne Quasten. Das doppelte Kreuz hinter dem Wappenschild zeigt ebenfalls den Rang als Erzbischof an.
Als Erzbischof ist Dr. Udo Markus Bentz Metropolit der Kirchenprovinz Paderborn mit den Suffraganbistümern Erfurt, Magdeburg und Fulda. Seit dem 7. Jahrhundert erhalten Metropoliten vom Papst ein Pallium, eine Art weiße Stola mit sechs eingestickten schwarzen Kreuzen. Das Pallium gilt als Symbol der Hirtengewalt eines Metropoliten im Einklang mit der des Papstes in Rom – und findet sich über dem Wappen des Paderborner Erzbischofs.
Der Bischöfliche Wahlspruch „Gloria Deo – Pax Hominibus“ bedeutet übersetzt „Ehre Gott – Friede den Menschen“ und bezieht sich auf die Verkündung der Geburt Jesu durch die Engel (Lk 2,14). Wie schon das Wappen von Erzbischof em. Hans-Josef Becker und weiterer (Weih-)Bischöfe hat der 86-jährige Paderborner Egon Hüls das Wappen von Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz gezeichnet.
Foto: Besim Mazhiqi / Erzbistum Paderborn
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Der Stab wird Dr. Udo Markus Bentz bei seiner Amtseinführung symbolisch von seinem Vorgänger Erzbischof em. Hans-Josef Becker überreicht.
Bischöfe führen seit dem 7. Jahrhundert einen Bischofsstab als Zeichen ihres Amtes, der auch Hirtenstab genannt wird. Wie Jesus soll ein Bischof seiner „Herde“ – den Gläubigen – ein guter Hirte sein und sie fürsorglich führen. Der Bischof trägt den Bischofsstab bei feierlichen Gottesdiensten – den Pontifikalämtern –, wenn er das Evangelium hört, bei der Predigt und bei Prozessionen.
Der Bischofsstab von Erzbischof Dr. Bentz wurde ihm vom Bistum Mainz anlässlich seiner Bischofsweihe 2015 geschenkt. Er ist aus Nussbaumholz gefertigt. Die Krümme endet in einem „Dreiblatt“ als Symbol für die göttliche Dreifaltigkeit. Als Pflanzenmotiv steht das Dreiblatt aber auch für das Leben. Es sprießt aus dem Holz des Bischofsstabs und zeigt damit: Die Hirtensorge dient dem Leben. Der Bischof trägt die Verantwortung, das spirituelle Leben der Gläubigen zur Entfaltung zu bringen.
Auf dem Bischofsstab sind kleine Metallplatten angebracht, auf denen der Wahlspruch eingraviert ist, den sich Dr. Udo Markus Bentz als Weihbischof im Bistum Mainz gegeben hat: „Ubique praedicare – domino cooperante“. Das bedeutet auf Deutsch „Überall predigen – der Herr wirkt mit“. Die Metallplättchen sind an vier Seiten angebracht, um zu zeigen, dass die Frohe Botschaft in alle vier Himmelsrichtungen in jede Situation getragen werden soll. Die Materialien des Stabes symbolisieren zudem mit Bronze die unbelebte, mit Holz die belebte und mit Gold als Zeichen für das Göttliche die geistige Natur – die ganze Schöpfung ist hineingenommen in das göttliche Leben. Den Stab ziert zudem eine Plakette mit dem Markuslöwen, der auch im Bischöflichen Wappen dargestellt ist.
Bischofsringe werden seit dem 9. Jahrhundert gemeinsam mit dem Bischofsstab bei der Weihe übergeben, um zu zeigen, dass sich ein Bischof symbolisch an die Kirche beziehungsweise sein Bistum bindet. Erzbischof Bentz trägt den Ring des verstorbenen Mainzer Weihbischofs Dr. Werner Guballa (1944-2012), dem er zeitlebens verbunden war. Der Ring hat die Form einer Mitra. Unter der Spitze dieser Mitra sind auf der Innenseite des Ringes Christus und die beiden Emmausjünger dargestellt. Ursprünglich wurde der Ring in der Goldschmiedewerkstatt der Benediktinerinnenabtei St. Hildegard in Eibingen hergestellt. Vor seinem Amtsantritt in Paderborn hat Erzbischof Dr. Bentz ihn ergänzen lassen: Den Ring ziert nun auf der Außenseite zusätzlich eine gravierte Darstellung der Paderborner Kreuzfibel, die als ältestes archäologisch fassbares Zeichen christlichen Lebens in der Region gilt.
Ab dem 11. Jahrhundert wurde die Mitra zur charakteristischen liturgischen Kopfbedeckung der Bischöfe. Ihre Form hat sich über die Jahrhunderte stark gewandelt. Heute erscheint sie als zwei aufragende, oben spitz zulaufende, mit Stoff bespannte Schilde (cornua). An der Rückseite der Mitra sind zwei herabhängende Stoffstreifen befestigt (vittae). Traditionell interpretiert man die Form dieser Kopfbedeckung als Verbindung von Altem und Neuem Testament. Bischöfe tragen die Mitra bei Pontifikalhandlungen, etwa bei der Predigt oder beim Segen. Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz nutzt eine schlichte, weiße Mitra.
Papst Pius V. schrieb 1570 vor, dass Bischöfe ein Brustkreuz tragen sollen. Heutzutage sind Brustkreuze eher schlicht gehalten – sie sind Ausdruck des Bekenntnisses und Vertrauens des Bischofs in die Kraft, die aus Jesu Kreuz erwächst. Das Brustkreuz von Erzbischof Dr. Bentz ist ein lateinisches Kreuz, dessen Enden sich nach außen hin verbreitern. Das Kreuz ist vergoldet, auf der Innenseite ist sein Bischöflicher Wahlspruch aus Mainz eingraviert. Seine Familie schenkte es Dr. Udo Markus Bentz zur Bischofsweihe 2015.
Das Rationale ist ein textiler Schulterschmuck, der über dem Messgewand getragen wird. Seit dem 10. Jahrhundert wurde es vom Papst an bestimmte Bischöfe und ihre Nachfolger als besonderes Privileg verliehen. Papst Innozenz II. gewährte dem Paderborner Bischof Bernhard I. von Oesede im Jahr 1133 den Gebrauch des Rationale. Fürstbischof Ferdinand II. von Fürstenberg bat Papst Alexander VII. 1665, das Paderborner Privileg zu erneuern. Nach päpstlicher Bestätigung wurde 1669 das heute noch verwendete Rationale nach altem Vorbild angefertigt. Die Paderborner Erzbischöfe tragen dieses Rationale bis heute an hohen kirchlichen Festtagen während der Heiligen Messe. Dieses Recht besitzen neben dem Erzbischof von Paderborn heute lediglich noch der Erzbischof von Krakau sowie die Bischöfe von Eichstätt und Toul-Nancy.
Erzbischof Dr. Bentz wird das Rationale während des feierlichen Gottesdienstes zu seiner Amtseinführung von Dompropst Monsignore Joachim Göbel umgelegt. Die auf den liturgischen Schulterschmuck aufgestickten Worte „Doctrina“ (lateinisch für „Unterweisung“) und „Veritas“ (lateinisch für „Wahrheit“) verweisen auf den Auftrag des Bischofs, die Wahrheit des Glaubens zu hüten und zu verkünden.
Der Paderborner Bischof Dr. Wilhelm Schneider (amt. 1900-1909) hat einen besonderen Bischofsstab in Auftrag gegeben und genutzt. Dieser hat einen dreiteiligen Schaft, die Abschnitte sind mit unterschiedlichen Ornamenten verziert. Unter Baldachinen im Schaft stehen vollplastische Figuren der Heiligen Liborius, Augustinus und Wilhelm. Der Stab mündet in eine Krümme, in der der erste Bischof von Paderborn dargestellt ist: Auf einer Konsole kniet ein Engel, der dem heiligen Bischof Hathumar das Modell des Paderborner Domes präsentiert.
Bei der Amtseinführung von Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz übergibt Erzbischof em. Hans-Josef Becker diesen Bischofsstab an seinen Nachfolger mit den Worten: „Nimm hin den Stab des heiligen Hathumar. Trage Sorge für die Kirche von Paderborn, trage Sorge für die ganze Herde Christi. – Der Heilige Geist, der dich zum Bischof bestellt hat, möge dir helfen, das Volk Gottes zu leiten.“ Der Bischofsstab von Bischof Dr. Wilhelm Schneider – mit seiner Darstellung des ersten Paderborner Bischofs und des Paderborner Domes – wird Dr. Udo Markus Bentz symbolisch überreicht, um zu zeigen, dass er nun das Hirtenamt für das Erzbistum Paderborn übernimmt. Damit steht er in einer Reihe mit den früheren Hirten der Kirche von Paderborn, deren Linie sich bis zum ersten Paderborner Bischof Hathumar zurückverfolgen lässt.
Angesichts von immer mehr Fehltagen aufgrund psychischer Erkrankungen und einer zunehmenden Überforderung gerade junger Menschen erklärt der Leiter der Selbsthilfeinitiative zu Zwängen, Phobien und Depressionen, Dennis Riehle (Konstanz), wie folgt:
Wer einmal seelische Erkrankungen von Zwängen bis Depression, von Phobie bis Psychose, in all ihrer Dramatik und niederschmetternder Belastung durchlebt hat, weiß einerseits um den Sinn von manchen Tiefen im Leben, die uns neue Resilienzfähigkeit und Wachstum schenken können - und uns somit vor künftigen Krisen immuner machen. Andererseits erkennt man in ihnen nach einer gewissen Zeit der Überwindung und Distanz rückblickend auch, dass sie uns nicht zu Unrecht abverlangen, uns mit psychodynamischen Ursachen auseinanderzusetzen und damit eingefahrene Glaubenssätze und verkrustete Persönlichkeitsstrukturen zu hinterfragen - und nicht zuletzt zu erneuern. Nach über 25 Jahren solcher Leiden und der überstandenen Täler erkenne ich an mir selbst mittlerweile gut, dass all die Tragik zwar bis an die Grenze des Existenziellen gereicht hat - allerdings ebenso zu einer reinigenden Katharsis führte, die notwendig war, um den innerlichen Kompost von unnötigem Unrat zu entleeren und für neue Dynamik freizuräumen. Für mich als Betroffener steht fest, dass es weiterhin einer Entstigmatisierung von Zwängen, Ängsten, Depression oder Psychosen braucht. Und dies gilt selbstverständlich auch im Beruf. Denn ein seelisches Leiden ist kein Ausdruck von Schwäche, wie es noch immer oftmals dargestellt wird. Auch ist niemand selbst dafür verantwortlich. Stattdessen sind die Ursachen meist multifaktoriell, wobei wir auch nicht den Umstand schönreden können, dass sich immer mehr Menschen überfordert fühlen - obwohl in Deutschland die Wochenarbeitszeit tendenziell zurückgeht. Da tut sich eine neue Schere auf, die nicht grundlos ist - und ihre psychodynamischen Wurzeln vor allem im fehlenden Handling mit Komplexität hat.
Paderborn (pdp). Am 19. März 2013 wurde Papst Franziskus in sein Amt eingeführt – der Jahrestag der Amtseinführung ist für die katholische Weltkirche ein Festtag. Am Sonntag, 4. März 2024, trafen sich die Mitglieder der Päpstlichen Familie aus dem Erzbistum Paderborn anlässlich des 11. Pontifikatsjubiläums von Papst Franziskus in Paderborn. Zur Päpstlichen Familie gehören Geistliche mit einem Päpstlichen Ehrentitel, Laien mit einer Päpstlichen Ehrenauszeichnung, die Ritter vom Heiligen Grab zu Jerusalem und die Mitglieder des Malteserordens.
Im Paderborner Dom begrüßte Diözesanadministrator Monsignore Dr. Michael Bredeck als aktueller Leiter des Erzbistums Paderborn die Mitglieder der Päpstlichen Familie aus der ostwestfälischen Erzdiözese. Mit der Amtseinführung des neuen Paderborner Erzbischofs Dr. Udo Markus Bentz am Sonntag, 10. März 2024, wird die Aufgabe als Diözesanadministrators zwar enden, als Monsignore ist Dr. Bredeck aber selbst Mitglied der Päpstlichen Familie und weiter dort beheimatet.
Kloster Corvey war mit das größte Kloster hier im Hochstift. Beeindruckend ist, wie schon im vorletzten Jahrtausend mit dem Aufbau begonnen wurde.
Mit seinen 200 Quellen mitten in Paderborn im ist die Pader der kürzeste Fluss in Deutschland und mündet im benachbarten Schloß Neuhaus in die Lippe.
Rathaus im Stil der Weserrenaissance. Nach der Zerstörung im 2. Weltkrieg wurde ist wieder aufgebaut und ist noch heute Tagungsort des Stadtrates.
Das Drei-Hasen-Fenster im Kreuzgang des Paderborner Doms ist ein Wahrzeichen von Paderborn, und findet sich auch an vielen weiteren Orten in der Paderstadt wieder.
Abdinghofkriche ist ungefähr gleich alt wie der Dom und wurde als Klosterkirche gegründet. Heute ist sie so etwas wie der Evangelische Dom in Paderborn.
Liboriuskapelle in Paderborn
Die Kapuzinerkirche in Brakel entstand im 18. Jahrhundert und beinhaltet barocke als auch gotische Elemente.
Das Brakeler Rathaus im im Renaissance-Stil. Davor steht die Rolandssäule, welche auch als Pranger genutzt wurde.
Der Käsemarkt in Nieheim ist sehenswert. Internationale Käsehersteller treffen hier zusammen und bieten ihren Käse an.
Käsehersteller aus dem Brezenzer Wald zu Gast in Nieheim!
Warburg liegt ziemlich mit am äußersten Rand vom Hochstift Paderborn, Höxter.