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Ein Jahr COVID-19: Ursachen bekämpfen, nicht Symptome!
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  • 10. März 2021

Ein Jahr COVID-19: Ursachen bekämpfen, nicht Symptome!

Von Susanne von Pölnitz | VIER PFOTEN

Tierschutz in Pandemiepläne aufnehmen

Hamburg, 10. März 2021 Am 11. März 2020 erklärte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) den Ausbruch von COVID-19 offiziell zur Pandemie. Anlässlich des Jahrestages fordert die globale Tierschutzorganisation VIER PFOTEN in einem offenen Brief an die WHO, die OIE (Weltorganisation für Tiergesundheit) und die FAO (Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen), dringend Maßnahmen zum Tier- und Umweltschutz in ihre Pandemiepräventionspläne aufzunehmen. Nach Angaben eines Berichts des UNEP (Umweltprogramm der Vereinten Nationen) aus dem Jahr 2020, haben 75 Prozent der neu auftretenden Infektionskrankheiten ihren Ursprung in Tieren, so auch COVID-19.

„Obwohl COVID-19 alle Facetten unseres Lebens völlig verändert hat, bekämpfen Institutionen und Regierungen weiterhin die Symptome, aber nicht die Ursache dieser zoonotischen Pandemie. Das eigentliche Problem ist die gestörte Beziehung zwischen uns Menschen, den Tieren und der Natur. Nur wenn weltweit konkrete Maßnahmen ergriffen werden, die Tierleid beenden, können zukünftige Zoonose-Pandemien verhindert werden. Wir fordern von den Verantwortlichen einen ganzheitlichen Ansatz, denn Tierschutz bedeutet auch Umweltschutz und Schutz der menschlichen Gesundheit“, sagt VIER PFOTEN Präsident Josef Pfabigan.

Von Massentierhaltung und Pelzfarmen zum Lebendtierhandel

Um zoonotische Pandemien in Zukunft zu verhindern, fordert VIER PFOTEN die WHO, OIE, FAO und die verantwortlichen Regierungen auf, sich nicht länger auf pharmazeutische Zwischenlösungen zu konzentrieren, während die eigentlichen Probleme rund um die Ausbeutung von Tieren nicht angegangen werden. Nachhaltige Lösungen, die mit dem Verbot von Pelzfarmen, Lebendtiermärkten, dem Wildtierhandel sowie dem Hunde- und Katzenfleischhandel beginnen, sind notwendig. Darüber hinaus muss laut VIER PFOTEN die Massentierhaltung beendet und die Reduktion des Fleischkonsums gefördert werden. Letzteres wird auch dafür sorgen, dass die Zerstörung von Lebensräumen und die Klimakrise nicht weiter angeheizt wird. Bislang hat die Vernachlässigung von Tier- und Umweltschutz auf Kosten des globalen Wachstums zu einem gefährlichen Ungleichgewicht geführt. Die Abholzung der Wälder hat die Grenzen zwischen menschlichen und tierischen Lebensräumen zusätzlich verschwimmen lassen, wodurch sich zoonotische Infektionskrankheiten einfacher auf Menschen übertragen.

Tickende Zeitbomben auf der ganzen Welt

Internationale Experten gehen davon aus, dass das neuartige Coronavirus von Wildtieren stammt und über einen tierischen Zwischenwirt, möglicherweise auf einem Lebendtiermarkt in Wuhan, China, auf den Menschen übergesprungen ist. Laut Recherchen von VIER PFOTEN sind Lebendtiermärkte meist völlig überfüllt und unterreguliert. Verschiedene Tierarten, wie Schuppentiere, Schlangen, Hunde und Katzen, werden unter unhygienischen Bedingungen gehalten, auf engstem Raum zusammengepfercht und brutal für ihr Fleisch geschlachtet. Diese Bedingungen führen bei Tieren zwangsläufig zu einem geschwächten Immunsystem, zur Übertragung von Krankheitserregern und schlussendlich zu einer erhöhten Wahrscheinlichkeit, dass neue Infektionskrankheiten entstehen.

„Solche Bedingungen und Risiken finden wir aber nicht nur auf Lebendtiermärkten in Asien. Schweine und Hühner, die in Massentierhaltungen genauso grausam gehalten werden, haben sich bereits weltweit mit der Schweine- und Vogelgrippe infiziert. Millionen von Nerzen, die auf Pelzfarmen in Europa dahinvegetieren, haben sich mit COVID-19 angesteckt und Mutationen des Virus wieder zurück an Menschen gegeben. Solange wir Tiere so leiden lassen, werden auch wir Menschen unter den Folgen von Zoonosen wie COVID-19 leiden. Wir müssen jetzt handeln", so Pfabigan.


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