Osnabrück. Ob Wattenmeer, Speicherstadt in Hamburg oder Zeche Zollverein in Essen – alle Orte haben eine Gemeinsamkeit: Sie sind Welterbestätten mit großer kultureller oder ökologischer Bedeutung. Der Klimawandel zählt laut Deutscher Bundesstiftung Umwelt (DBU) jedoch zu den größten Bedrohungen für das Welterbe. Ein DBU-gefördertes Bildungsprojekt des Institute Heritage Studies (IHS) bot interkulturellen Schulgruppen die Chance, sich damit auseinanderzusetzen. Drei Beispiele stehen exemplarisch für die kreativen Ideen und das inspirierende Engagement der jungen Menschen an sechs Welterbestätten.
Für die Anerkennung als Welterbe ist die Organisation der Vereinten Nationen (UN) für Bildung, Wissenschaft und Kultur, die Unesco, zuständig. 1.223 Unesco-Welterbestätten in 168 Ländern gibt es weltweit, 54 Kultur- und Naturerbestätten zählen in Deutschland dazu. „Welterbestätten sind wertvolle Kulturdenkmäler oder Naturstätten; sie zeigen die Vielfalt der Erde, sind Zeugnisse vergangener Zivilisationen und wichtig für Forschung, Tourismus und unsere gesellschaftliche Identität“, sagt DBU-Generalsekretär Alexander Bonde. Zum Welterbetag am 1. Juni laden die Deutsche Unesco-Kommission und der Verein Unesco-Welterbestätten Deutschland unter dem Motto „Vermitteln, Verbinden, Begeistern“ dazu ein, das Kultur- und Naturerbe im ganzen Land zu erkunden. Die Veranstalter wollen damit vor allem auch Kinder und Jugendliche erreichen. Dass Welterbestätten für diese Zielgruppe äußerst spannend sind, zeigt das DBU-geförderte Projekt des IHS. Zusammen mit Schulgruppen wurden Bildungskonzepte entwickelt, die eine der dringendsten Herausforderungen ganz besonders in den Fokus rückten: den Klimawandel.
Denn die Klimakrise wirkt sich auf viele dieser Orte bereits aus, so DBU-Expertin Constanze Fuhrmann. „Im Great Barrier Reef in Australien sterben die Korallen, in den historischen Parks in Potsdam und Berlin sind die Bäume durch Trockenheit und Starkregen bedroht.“ Der Erhalt des Welterbes ist nach ihren Worten eine Generationenaufgabe: „Wir müssen uns damit auseinandersetzen, wie diese Orte angesichts der Erderwärmung zu schützen sind und besonders junge Menschen dafür begeistern.“ Das Problem: Kultur- und Naturerbe sind nach Fuhrmanns Worten bisher nicht in der UN-Kampagne „Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE)“ verankert. Deshalb habe das IHS in Kooperation mit der Deutschen Unesco-Kommission „erstmals das Thema Welterbe als wichtigen Lernort innerhalb der BNE aufgegriffen und nicht nur das Thema Klimawandel sichtbar gemacht, sondern mit den jungen Menschen auch das Potential der Welterbestätten für nachhaltiges klimafreundliches Handel erkundet“, so IHS-Projektleiterin Claudia Grünberg. Schulgruppen aus Deutschland und europäischen Partnerländern haben sich an sechs Welterbestätten mit den Auswirkungen der Klimakrise und der Verantwortung für den Erhalt dieser Orte auseinandergesetzt. Die Abschlusspublikation findet sich hier: YCA_Abschlusspublikation_EN_Web_final.pdf.
Inspiriert von ihrer eigenen Erkundung des riesigen unterirdischen Rammelsberger Bergwerks und dem Lernen über Methoden der Energiegewinnung, entwickelte etwa eine Gruppe junger Menschen des Tilman-Riemenschneider-Gymnasium Osterode und der Adolf-Grimme-Gesamtschule Goslar ein sogenanntes Escape-Game mit Rätseln und Quizfragen über die Welterbestätte und den Klimawandel. Das Spiel ist für Schulgruppen gedacht, die eine Führung durch das Bergwerk machen. Es beginnt mit einem simulierten Stromausfall aufgrund von schlechten Wetterbedingungen. Wenn es der Gruppe gelingt, die kniffligen Rätsel und Quizfragen zu lösen, kann sie die Bedrohung des Harzes durch den Klimawandel verstehen, den Strom wieder einschalten und das Bergwerk wieder verlassen. Das Escape-Game kann am Rammelsberg angefragt werden. Mehr dazu hier: Escape Game in the Mines of Rammelsberg – Young Climate Action for World Heritage.
Eine andere Schulgruppe der Domschule Schleswig lässt das archäologische Welterbe „Haithabu und das Danewerk“ zum Tatort werden: Ausgehend von einem Simulationsspiel, das Schülerinnen und Schüler der Domschule Schleswig spielten, entwickelten sie ein Krimidinner, das sich um den potenziellen Interessenkonflikt zwischen dem Schutz des Welterbes und dem Ausbau der erneuerbaren Energien dreht. Die jungen Menschen fanden einen Weg, die verschiedenen Argumente auf unterhaltsame und interaktive Weise greifbar zu machen – und einem jungen Publikum den Wert der Welterbestätte zu vermitteln. Das Krimidinner „Mord auf dem Grund der Wikinger“ kann bei der Schule erworben werden. Mehr dazu hier: Mystery Dinner “Murder on the Viking’s ground“ – Young Climate Action for World Heritage.
Ein drittes Beispiel nimmt Podcast-Hörerinnen und Hörer mit in das Wattenmeer: „Knietief in der Nordsee“ heißt die erste von zwei Folgen und berichtet von den Halligen, also den nicht eingedeichten Marschinseln im Wattenmeer, die von einem zunehmenden Anstieg des Meeresspiegels infolge des Klimawandels unmittelbar bedroht wären. Die Schülerinnen des Max-Windmüller-Gymnasiums Emden wollten ihre Erfahrungen und ihr Wissen über das Wattenmeer mit Gleichaltrigen teilen. Mehr dazu hier: Podcast “Watt’n dat?”: You can only protect what you know. – Young Climate Action for World Heritage.
Kloster Corvey war mit das größte Kloster hier im Hochstift. Beeindruckend ist, wie schon im vorletzten Jahrtausend mit dem Aufbau begonnen wurde.
Mit seinen 200 Quellen mitten in Paderborn im ist die Pader der kürzeste Fluss in Deutschland und mündet im benachbarten Schloß Neuhaus in die Lippe.
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Das Drei-Hasen-Fenster im Kreuzgang des Paderborner Doms ist ein Wahrzeichen von Paderborn, und findet sich auch an vielen weiteren Orten in der Paderstadt wieder.
Abdinghofkriche ist ungefähr gleich alt wie der Dom und wurde als Klosterkirche gegründet. Heute ist sie so etwas wie der Evangelische Dom in Paderborn.
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Die Kapuzinerkirche in Brakel entstand im 18. Jahrhundert und beinhaltet barocke als auch gotische Elemente.
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Der Käsemarkt in Nieheim ist sehenswert. Internationale Käsehersteller treffen hier zusammen und bieten ihren Käse an.
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