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EVG Neithard von Böhlen: EVG-Sicherheitsstudie auch für NRW alarmierend
Portrait: Neithard von Böhlen
  • 03. Mai 2024

EVG Neithard von Böhlen: EVG-Sicherheitsstudie auch für NRW alarmierend

Von Anne Jacobs | Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG)

Neithard von Böhlen, Landesvorsitzender der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) Nordrhein-Westfalen äußert sich gegenüber des Zeitungsverlags Neue Westfälische besorgt zur EVG-Sicherheitsstudie auch für NRW.

Die aktuelle bundesweite EVG-Studie zum Sicherheitsempfinden ist vor allem auch für Bus- und Bahnverkehr in NRW alarmierend. Fast 40 Prozent der Mitarbeiter im Kundenkontakt fühlen sich mittlerweile unsicher auf der Arbeit. Über 80 Prozent der Belegschaft haben bereits verbale oder körperliche Angriffe erlebt. Die Zahl der Körperverletzungen hat sich verdoppelt.

Das kann so nicht weitergehen – vor allem in NRW sind Brennpunkte für höheres Gewaltpotential in Zügen und Bussen.

Große Sorgen machen wir uns vor allem für die Zeit der Fußball Europameisterschaft und die durch Deutschland reisenden rivalisierenden Fanmassen in Bussen und Bahnen. Wir fordern vom Arbeitgeber in NRW eine jeweils realistische Gefährdungsbeurteilung und ein einhergehendes EM-Sonderprogramm.

Wir brauchen in den Monaten Juni und Juli eine detaillierte Personalplanung nach Gefahrenlage. In NRW übernachten laut Berichten die meisten Mannschaften nach Bundesländern. Wir brauchen also nicht nur in den Zügen, sondern auch in Bahnhöfen und Stationen in NRW Doppelbesetzung und ausreichend Sicherheitspersonal für die Monate Juni und Juli 2024.

Bevor unsere Leute angegriffen und verletzt werden, verweigern wir Personaleinsatz bei offensichtlichen Gefährdungslagen. Vor allem mit Hinblick auf eine bundesweit friedliche EM müssen Gewalt auf dem Weg zum und vom Stadium wirksam begegnet werden.

Wenn uns kein vernünftiges Sicherheitskonzept vorliegt, werden unsere Betriebsräte Schichtplänen nicht zustimmen und somit die Züge zum Stillstand bringen. Hier ist klar zu sagen, dass es sich dabei nicht um einen Streik handelt sondern um das Leistungsverweigerungsrecht, wenn die Einschätzung des Gefahrenpotentials deutlich zu hoch ist.“


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