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Prof. Dr. Christoph Stiegemann nach 30 Jahren verabschiedet
Überwältigt“ bedankte sich Professor Dr. Christoph Stiegemann für das „großartige Fest“ zu seiner Verabschiedung. ©Besim Mazhiqi/Erzbistum Paderborn
  • 01. Oktober 2020

Prof. Dr. Christoph Stiegemann nach 30 Jahren verabschiedet

Von Mirjam Flender, Silke Günnewig | kommunikation2508

der Direktor des Erzbischöflichen Diözesanmuseums geht

PADERBORN. Wenn „Institutionen“ gehen, ist das einen besonderen Abschied wert – auch in Corona-Zeiten: Prof. Dr. Christoph Stiegemann tritt nach 30 Jahren als Direktor des Erzbischöflichen Diözesanmuseums in den Ruhestand. Am Mittwochnachmittag feierte Erzbischof Hans-Josef Becker mit dem scheidenden Museumsdirektor, dessen Familie und Gästen zunächst eine Dankmesse im Hohen Dom. Anschließend wurde der künftige Ruheständler in einem Corona-gemäßen Festakt in der PaderHalle für sein langjähriges, unermüdliches und begeisterndes Engagement gewürdigt.

Prof. Dr. Christoph Stiegemann habe in seiner frühen Begegnung mit der christlichen Kunst die Botschaft und Bilder vom Heil eingesogen, sagte Erzbischof Becker im Gottesdienst. „Für dich ist der Glaube das Fundament und das Bleibende, seit den Kindertagen“, richtete sich der Paderborner Erzbischof an den langjährigen Museumsdirektor, Leiter der Fachstelle Kunst im Erzbischöflichen Generalvikariat und Domkustos.

„Gott spricht zu uns durch Musik, Malerei, Film, Theater, Tanz und Dichtung. All das sind auch Gottes Sprachen in der Welt“, zeigte sich Erzbischof Becker überzeugt. Prof. Dr. Stiegemann, dem Papst Franziskus erst vor wenigen Wochen den Päpstlichen Silvesterorden verliehen hat, habe diese Sprachen mit seiner Begeisterungsfähigkeit immer wieder übersetzt. „Als echter ‚Teamplayer‘ hat er auch sein Museumsteam immer neu begeistert. Nur so konnten die Ausstellungen so erfolgreich werden, weil sie für alle im Museum zur echten Herzensangelegenheit geworden sind“, so der Paderborner Erzbischof.

Den Bildungsauftrag im Blick

Generalvikar Alfons Hardt begrüßte nach dem Gottesdienst beim Festakt zahlreiche Ehrengäste in der PaderHalle – darunter den Bischof von Osnabrück, Dr. Franz-Josef Bode, sowie Professor Dr. Dr. Thomas Sternberg, Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken. Viele Kolleginnen und Kollegen aus anderen Museen waren zur Verabschiedung gekommen – laut Generalvikar Hardt ein Zeichen für „die guten gewachsenen Verbindungen zwischen den Museen und kirchlichen Häusern“. Ihre Verbundenheit drückten auch Künstler wie Brody Neuenschwander aus Brügge, Christoph Brech aus München und HA Schult aus Düsseldorf mit ihrer Präsenz aus.

Prof. Dr. Christoph Stiegemann sei es gelungen, „das Diözesanmuseum weit über die Grenzen des Erzbistums hinaus bekannt zu machen“, führte Generalvikar Alfons Hardt in seinem Grußwort aus. Dabei sei dem scheidenden Museumsleiter immer der Bildungsauftrag wichtig gewesen, kirchliche Kunst und Kultur einer breiten Öffentlichkeit zu erschließen. Generalvikar Hardt lobte auch Stiegemanns Verdienste als Leiter der Fachstelle Kunst: „Bei einer Vielzahl von Bau- und Renovierungsvorhaben im Erzbistum hat er sich mit der ihm eigenen Kreativität und einem hohen Maß an Sachverstand und Erfahrung eingebracht, Kirchengemeinden begleitet, aber auch Architekten, Künstler und Restauratoren beraten.“


Architektur mit Erzählungen bespielt

Prof. Dr. Harald Wolter-von dem Knesebeck kennt Prof. Dr. Stiegemann als langjähriger Weggefährte sehr gut. Er hat an vielen Ausstellungen im Diözesanmuseum mitgearbeitet. „Du hast die Architektur des Museums immer wieder mit sinnreichen Erzählungen bespielt und die Welt, in der wir heute leben aus ihren historischen Bezügen erklärt“, sagte der Mittelalter-Kunsthistoriker in seinem Festvortrag zu Prof. Dr. Stiegemann. „Und zwar mit Humor und einer strahlenden Freude an der Kunst. So kennen und so lieben wir dich!“

„Was soll man einem vielfach ausgezeichneten Menschen wie Prof. Dr. Stiegemann noch schenken“, schilderte Dr. Christiane Ruhmann als Mitarbeiterin des Diözesanmuseums das „Dilemma“ der Kolleginnen und Kollegen, ein passendes Präsent zum Abschied zu finden. Die „Ära Stiegemann“ sei eine spannende Zeit des Wachsens gewesen, aus der eine Vielzahl an guten Kooperationen entstanden sei. „Deswegen haben wir uns für ein Gemeinschaftsprojekt entschieden, das diese vielgestaltige Zusammenarbeit ausdrückt“, so Dr. Ruhmann. Entstanden ist daraus eine hochkarätige Festschrift mit dem Titel „Museum als Resonanzraum. Kunst – Wissenschaft – Inszenierung“, die Ruhmann gemeinsam mit ihrer Kollegin und Mit-Herausgeberin Dr. Petra Koch-Lütke Westhues ihrem langjährigen „Chef“ übergab. „Ich bin stolz, dass so viele Autorinnen und Autoren aus unterschiedlichen Disziplinen uns in ihren Beiträgen teilweise auch ihre neuesten Forschungsergebnisse anvertraut haben“, fasste Dr. Christiane Ruhmann zusammen.

Von der Festschrift bis zum Apfelbäumchen

Das erste Kapitel der facettenreichen Festschrift hat Erzbischof Hans-Josef Becker beigesteuert. Passend zum Inhalt des Aufsatzes überreichte er Prof. Dr. Stiegemann für dessen Garten einen Korbinian-Apfelbaum: Einen solchen Baum hatte der bayerische Pfarrer Korbinian Aigner während seiner Inhaftierung im Konzentrationslager Dachau unentdeckt gezüchtet. Einen Kunstbezug hat das Bäumchen auch: Auf der Documenta in Kassel im Jahr 2012 waren 402 Apfel-Zeichnungen des bayerischen Pfarrers und Apfelkundlers zu sehen.
Auch Ulrike Frey aus dem Team der Kunstinventarisierung, die seit 1988 im Erzbistum erfolgt und heute fast abgeschlossen ist und die Prof. Dr. Stiegemann langjährig begleitet hat, hatte ein Geschenk mitgebracht: ein gebundenes „Inventar der Inventarisatoren“, in dem die vielen Kunsthistoriker, die an der Inventarisierung mitgearbeitet haben, dem künftigen Ruheständler nun in nachhaltiger Erinnerung bleiben werden.

Menschlicher Bezug und Freude als A und O

Nach eigener Aussage „überwältigt und nahezu sprachlos“ angesichts der vielen guten Wünsche und Geschenke hatte der Geehrte das letzte Wort. Er richtete seinen Dank an alle, die ihn auf seinem Weg begleitet und unterstützt und diesen Tag „als großartiges Geschenk“ für ihn gestaltet haben, auch an seine Familie, die ihm immer den Rücken freigehalten habe. In besonderer Weise erinnerte er an seinen Vater. Dieser sei Kirchenbaumeister und habe ihm geraten: „Das Wichtigste ist der menschliche Bezug und die Freude an der Sache.“

Arbeitslos werde er in Zukunft nicht werden, so Stiegemann. In seiner Funktion als Leiter des Kompetenzteams für das Welterbe Corvey gebe es beispielsweise noch genug zu tun. Dass während der laufenden Rubens-Ausstellung mit seinem Abschied der „Vorhang falle“ für sein Wirken als Museumsleiter, empfinde er als großes Geschenk: „Im Barock war die Flüchtigkeit der Zeit ein bestimmendes Motiv. Es galt, unvergessliche Feste gegen diese Erfahrung zu setzen. So ein Fest durfte ich heute erleben. Dafür danke ich Ihnen allen und sage: Adieu!“

Für den musikalischen Rahmen des Abends sorgten mit melancholisch-schönen „Zwischenklängen“ Robert Kusiolek am Akkordeon und die Pianistin Elena Chekanova mit Live-Elektronik.

Die aktuelle Ausstellung „Peter Paul Rubens und der Barock im Norden“ ist noch bis zum 25. Oktober im Erzbischöflichen Diözesanmuseum zu sehen.


Ressort: Hochstift

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