An einem steilen Aufstieg im Bereich der Ruhrhöhen oberhalb des Baldeney-Sees war es in der vergangenen Woche soweit: Die gut 40 Hungertuchwallfahrerinnen und -wallfahrer aus dem Erzbistum Paderborn hatten soeben die Marke von 3.000 zurückgelegten Kilometern geschafft, seit diese ungewöhnliche Pilgertour vor 30 Jahren begründet wurde. Initiatoren der Hungerwallfahrt des Erzbistums Paderborn waren vor 30 Jahren Regionalreferent Hermann-Josef Günther von der damaligen Seelsorgeregion Siegerland-Südsauerland sowie Regionalreferent Jochen Voss von der damaligen Seelsorgeregion Ruhr-Mark. Bei der Jubiläumsfeier in Schwerte zitiert Initiator Jochen Voss keinen Geringeren als den Philosophen Friedrich Nietzsche, wenn es darum geht, die Motivation zu den jährlichen, durchaus kraftraubenden und anspruchsvollen Hungertuchwallfahrten zu erklären: „Sitzfleisch ist eine Sünde wider den Heiligen Geist.“
Augenzwinkernd macht Jochen Voss damit deutlich, dass Wallfahren mit dem jeweils aktuellen Hungertuch von Misereor nicht nur bedeutet, mit all den Menschen, denen man unterwegs begegnet, über das großformatig als Transparent präsentierte Kunstwerk und natürlich dann auch die vielfältige Arbeit von Misereor ins Gespräch zu kommen. Sondern auch das Wohltuende von Bewegung zu erleben und dabei „die Nähe Gottes zu spüren“.
Zum Programm nicht nur der Pilgergruppe aus dem Erzbistum Paderborn, sondern auch der Teilnehmenden an der parallel laufenden bundesweiten Hungertuchwallfahrt, bei der 39 Menschen in diesem Jahr das Hungertuch von Ludwigshafen nach Essen zum Start der aktuellen Fastenaktion getragen haben, gehört stets die aktive Auseinandersetzung mit dem eigenen Glauben, ganz besonders aber drängenden Fragen und Problemen der Gegenwart. Diskutierend, betend und singend legt man auf dem Pilgerweg immer wieder Pausen zur Reflexion ein, gibt sich gegenseitig Impulse etwa zu nachhaltiger Alltagsgestaltung, über Wege zu Frieden und mehr Gerechtigkeit. Zudem nehmen sich die Teilnehmenden Zeit, das Ganze in Ruhe zu durchdenken. Deshalb werden einzelne Passagen der Wanderungen schweigend zurückgelegt.
Wer mit dem Misereor-Hungertuch durch Landschaften, Städte und Dörfer geht, erregt Aufsehen, manchmal auch kontroverse Debatten. Auf diese Weise werden die Wallfahrerinnen und Wallfahrer zu ganz besonderen Botschafterinnen und Botschaftern für die Sache von Misereor, für die Stärkung eines globalen Bewusstseins und Solidarität mit jedem Menschen, überall auf dieser Welt. Und mögen auch weniger Gläubige in die Kirchen und Gemeinden kommen, bleiben die Hungertuchwallfahrten ein wichtiger Bezugspunkt. Die Gruppe im Erzbistum Paderborn führt alljährlich sogar eine Warteliste für Interessentinnen und Interessenten, und auch bei der bundesweit organisierten Hungertuchwallfahrt gab es zuletzt wieder einen Zuwachs an Teilnehmenden.
Unverdrossen sind sie unterwegs, Menschen wie Matthias Hay, der von den seit 1986 stattfindenden deutschlandweiten Wallfahrten nur eine einzige verpasst hat. Die Gruppe blickt denn auch schon freudig auf das nächste Jahr, in dem die bundesweite Pilgerreise ihr 40-jähriges Jubiläum feiern wird. Mit einem Misereor-Hungertuch, das es dann 50 Jahre geben wird – alle zwei Jahre ein neues. Die Paderborner Gruppe schaut auf drei Jahrzehnte intensiver Wander- und Pilger-Aktivitäten und hat dabei große Teile Deutschlands zu Fuß kennengelernt. Mit einem fröhlichen Festakt in Schwerte wurde das Jubiläum gefeiert. Dabei war spürbar: Man hat noch viel vor. Man genießt einen wunderbaren Zusammenhalt. Ganz im Sinne von Misereor.
Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz nennt die Hungertuchwallfahrer aus dem Erzbistum Paderborn „Botschafterinnen und Botschafter der Hoffnung“. „Als Volk Gottes unterwegs in der Fastenzeit sind die Pilgerinnen und Pilger in meinen Augen großartige Zeuginnen und Zeugen für Solidarität und Menschenwürde in schwierigen Zeiten in unserem Land, in Kirche und Gesellschaft und weltweit“, schreibt der Paderborner Erzbischof in seinem Grußwort, das bei der Jubiläumsveranstaltung vorgelesen wurde. „Meine Segenswünsche begleiten Sie, alle Pilgerinnen und Pilger, aber auch Ihre Angehörigen, Freundinnen und Freunde und alle Weggefährtinnen und -gefährten der jährlichen Hungertuchwallfahrt! Bleiben Sie alle behütet und in der Freude!“, unterstreicht Erzbischof Dr. Bentz „in froher Verbundenheit“.
Die Leiterin der Abteilung „Glaube im Dialog“ im Erzbischöflichen Generalvikariat Paderborn überbrachte die Grüße von Weihbischof Matthias König sowie vom Team Weltkirche unter der Leitung von Susanne Föller. Dr. Cordula Heupts nannte die Pilgerinnen und Pilger der Hungertuchwallfahrt im Erzbistum Paderborn „Hoffnungszeichen“: „Sie fördern Gemeinschaft und zeigen, wie Solidarität und Spiritualität Hand in Hand gehen können.“. Durch die Hungertuchwallfahrt werde die weltweite Verbundenheit mit Christinnen und Christen sowie globale Gerechtigkeit gefördert. Der ganzheitliche Ansatz der Hungertuchwallfahrt könne dazu ermutigen, Spiritualität und solidarisches Miteinander enger zusammen zu denken.
Annette Ptassek dankte als Geschäftsführerin des Hilfswerks Misereor den Hungertuchwallfahrern aus dem Erzbistum Paderborn für deren Glaubenszeugnis. Der Chor Canterino Schwerte gestaltete den Abend zum 30-jährigen Jubiläum der Hungertuchwallfahrt des Erzbistums Paderborn im Haus Villigst in Schwerte musikalisch.
Kloster Corvey war mit das größte Kloster hier im Hochstift. Beeindruckend ist, wie schon im vorletzten Jahrtausend mit dem Aufbau begonnen wurde.
Mit seinen 200 Quellen mitten in Paderborn im ist die Pader der kürzeste Fluss in Deutschland und mündet im benachbarten Schloß Neuhaus in die Lippe.
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Der Käsemarkt in Nieheim ist sehenswert. Internationale Käsehersteller treffen hier zusammen und bieten ihren Käse an.
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Warburg liegt ziemlich mit am äußersten Rand vom Hochstift Paderborn, Höxter.
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