Volunteers Paderborner Osterlauf
Mär 13, 2025

Ohne Volunteers kein…

Starke Unterstützung gesucht für den ältesten Stadtlauf Deutschlands! Paola & unser…
Leon Löwentraut
Mär 07, 2025

Leon Löwentraut –…

Leon Löwentraut (Jahrgang 1998) hat mit seinem markanten und ausdrucksstarken Stil…
Mär 05, 2025

Führungsangebot auf…

Gesten erzählen von Arbeit und Wandel Geschichte wird lebendig: In Deutscher…
Mär 07, 2025

Starkes Zeichen gegen…

Am Freitag sind 350 Kolleginnen und Kollegen der DB Fahrzeuginstandhaltung (FZI) dem…
Feb 13, 2025

Die Gefahren des Winters

Die TÜV NORD Station Paderborn warnt vor winterlichen Risiken Egal ob Verbrenner oder…
Prachtvolle Handschrift aus der Prager Burg in Paderborn eingetroffen.
Dompropst Joachim Göbel freut sich über die Ankunft des Prager Evangeliars. Das Paderborner Metropolitankapitel hat das Diözesanmuseum bei der Leihanfrage an das Prager Domkapitel unterstützt. (von links nach rechts: Kuratorin Michala Vraná | Restauratorin Monika Voss-Raker | Pater Monsignore Vladimír Kelnar | Domprobst Joachim Goebel | Museumsdirektor Dr. Holger Kempkens), ©Isabella Maria Struck, Erzbistum Paderborn
  • 21. Oktober 2024

Prachtvolle Handschrift aus der Prager Burg in Paderborn eingetroffen.

Von Gerald Kaufmann

Ausstellung "Corvey und das Erbe der Antike"

Die im September eröffnete Sonderausstellung „Corvey und das Erbe der Antike. Kaiser, Klöster und Kulturtransfer im Mittelalter“ im Diözesanmuseum Paderborn ist jetzt um eine wertvolle Leihgabe reicher. Vom Prager Veitsdom aus wurde die bis heute nur selten ausgeliehene Handschrift mit den vier Evangelien am vergangenen Freitag, 17.10.2024, auf den Weg nach Paderborn gegeben. Gemeinsam mit Pater Monsignore Vladimír Kelnar und der Kuratorin Michala Vraná aus Prag und der Restauratorin Michaela Voss-Raker konnten der Paderborner Domprobst Joachim Goebel und der Direktor des Diözesanmuseums, Dr. Holger Kempkens, die wertvolle Handschrift aus dem Prager Veitsdom heute in ihre Ausstellungsvitrine einlegen. Bis zum Ausstellungsende am 25. Januar 2025 komplettiert das Evangeliar nun die Abteilung zur historischen „Corveyer Bibilothek“.

Von Corvey nach Prag: Geschenke und ihre Folgen

Das Evangeliar war im 10. Jahrhundert Teil der Bibliothek des Kloster Corveys. Ob es dort auch entstand ist bis heute unklar. Die kostbare Handschrift wurde in jedem Falle zum Vorbild für die in Corvey aufblühende Buchmalerei-Schule. Das Evangeliar kam dann wahrscheinlich bereits im Jahr 973 als Geschenk ins neu gegründete Bistum in Prag, als der aus dem westfälischen Gebiet der Saxones stammende Mönch Detmar dort Bischof wurde. Die Handschrift wurde Teil des Schatzes im Prager Dom. Im 14. Jahrhundert wurde sie von Karl IV. zum Krönungsevangeliar für die böhmischen Könige bestimmt.

Prag und Corvey sind nicht nur durch das Evangeliar verbunden: Der berühmte Prager Veitsdom erhielt sein Patrozinium zudem von einem Corveyer Heiligen, dem heiligen Vitus. Dessen Gebeine gelangten 836 von St. Denis, nahe Paris, nach Corvey. 1355 kam das Haupt des heiligen Vitus nach Prag und gab als bedeutendstes Reliquiar dem Dom auf der Prager Burg seinen Namen. Heute ist der Prager Dom als Teil des Historischen Zentrum Prags, wie das Westwerk in Corvey, UNESCO Welterbe.

Das Prager Evangeliar – Zusammenarbeit mit europäischer Dimension

Schon allein der Einband dieses Evangeliars – der in der Ausstellung getrennt vom Buchblock präsentiert werden kann – ist außergewöhnlich: Ursprünglich bestand er aus zwei mit byzantinischer Seide bespannten Eichenbrettern. Die Elfenbeintafel, die den Deckel mittig schmückt, war einst Teil eines antiken Konsulardiptychons aus dem 5. Jahrhundert. Die Darstellung des Konsuls wurde im Mittelalter in eine des Apostels Petrus umgewandelt. Unklar ist weiterhin, ob das Elfenbein Teil des ursprünglichen Buchschmucks war oder in „Nach-Corveyer-Zeit“ dazukam. Die vergoldeten, mit Figuren von tschechischen (Schutz-)Heiligen gravierten Kupferplatten auf dem Vorderdeckel entstanden in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts in Prag.

Der Kodex selbst enthält die vier Evangelien. Über den Evangelientext hinaus ist der Kodex mit 15 Kanontafeln und prachtvollen doppelten Zierseiten geschmückt. Letztere zeigen jeweils einen schreibenden Evangelisten am Beginn „seines“ Evangeliums sowie die Berufung des jeweiligen Evangelisten durch Jesus. Die Buchmaler, die diese Zierseiten schufen, wurden in Reims ausgebildet, ein in der Karolingerzeit weit ausstrahlendes kulturelles Zentrum für Buchmalerei. Neben den figürlichen Darstellungen ist die Handschrift auch reich ornamentiert. Die entsprechenden Zierseiten lassen sich einer Gruppe von Handschriften zuordnen, die im Kloster St. Amand (heute an der französich-belgischen Grenze gelegen), das für seine franko-irische Buchmalerei berühmt war, entstanden. Woher stammt also diese Handschrift? Aus Corvey (die Schreiber), aus Reims (die Figurenmaler) oder aus St. Amand (die Zierseiten)? Die Zusammenarbeit für eine solche Arbeit hatte bereits in der Karolingerzeit europäische Dimensionen. Die heute fragilen Zierseiten müssen in der Ausstellung regelmäßig umgeblättert werden, um nicht zu lange dem Licht ausgesetzt zu sein.

Prag, Archiv der Prager BurgPrag, Archiv der Prager Burg, Bibliothek des Metropolitankapitels von St. Veit, Cim 2.

Über die Sonderausstellung „Corvey und das Erbe der Antike“

Ausgangspunkt der Ausstellung im Diözesanmuseum Paderborn ist ein bedeutender Think-Tank des Mittelalters: das ehemalige, vor 1.200 Jahren gegründete Kloster Corvey – seit zehn Jahren UNESCO-Welterbe. Die Äbte des Klosters Corvey besaßen weitreichende Verbindungen nach Rom und Byzanz und gehörten zu den Gelehrten des karolingischen Hofs. Sie machten die Abtei am Weserbogen zu einem Zentrum der Übermittlung antiker Schrift, Architektur und Wandmalerei. Die Ausstellung zeigt, wie von Klöstern, Bibliotheken und Skriptorien gerettetes antikes Wissen und Kultur – über das Mittelalter zur Zeit Karls des Großen und seiner Nachfolger – bis in die Gegenwart gelangten und noch immer unsere europäische Gesellschaft prägen. 
Mit einzigartigen Exponaten – Schatzkunst, Architektur- und Wandmalereifragmenten, wertvollen Handschriften und Elfenbeinkunst – macht die Ausstellung in Paderborn nun erlebbar, wie das Mittelalter diesen Kulturtransfer ermöglichte, und sich die Antike aneignete.  

Mehr als 120 faszinierende Leihgaben aus über 50 europäischen und US-amerikanischen Museen, Bibliotheken und Archiven sind bis zum 25. Januar 2025 in Paderborn zu sehen, begleitet von Einblicken in die Arbeit der Restaurator*innen und Forschenden, die heute das antike Erbe bewahren. Der Kalligraph und Künstler Brody Neuenschwander (*1958, Houston, Texas) widmet sich in poetischen Rauminterventionen zudem der erstaunlichsten in Corvey überlieferten Antike: den Erzählungen der Irrfahrten des griechischen Helden Odysseus.


Ein reich bebilderter Katalog zur Ausstellung bietet die neuesten Erkenntnisse europäischer Wissenschaftler*innen zur Antikenrezeption in der Karolingerzeit sowie ein beeindruckendes Panorama faszinierender Exponate zwischen Antike und Mittelalter. Der Katalog erscheint im Michael Imhof Verlag, 656 Seiten, zahlreiche farbige Abbildungen, 39,95 Euro im Museum, 49,95 Euro im Buchhandel.

Das umfangreiche Veranstaltungs- und Vermittlungsprogramm, eine Reihe von Videointerviews mit an der Ausstellung beteiligten Forscher*innen und weitere Informationen zu Tickets und Anfahrt finden Sie unter www.erbe-der-antike.de

Gruppenführungen buchbar über die Touristeninformation Paderborn:
+49 (0)5251 881 29 80 | Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! | Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!


Öffnungszeiten / Tickets Dienstag bis Sonntag, 10–18 Uhr, jeden ersten Mittwoch im Monat bis 20 Uhr. 12 Euro /ermäßigt 6 Euro, freier Eintritt für Kinder bis 12 Jahren (siehe Website).

 


Ressort: Hochstift

Kommentare powered by CComment

Das Portal für
Paderborn, Höxter und Warburg

webverzeichnis

Blutspende
Das Portal für Paderborn, Höxter und Warburg
Kloster Corvey ©Gerald Kaufmann

Kloster Corvey, Stiftskirche

Kloster Corvey war mit das größte Kloster hier im Hochstift. Beeindruckend ist, wie schon im vorletzten Jahrtausend mit dem Aufbau begonnen wurde.

Paderquellgebiet ©Gerald Kaufmann

Paderquellgebiet

Mit seinen 200 Quellen mitten in Paderborn im ist die Pader der kürzeste Fluss in Deutschland und mündet im benachbarten Schloß Neuhaus in die Lippe.

Rathaus Paderborn ©Gerald Kaufmann

Rathaus Paderborn

Rathaus im Stil der Weserrenaissance. Nach der Zerstörung im 2. Weltkrieg wurde ist wieder aufgebaut und ist noch heute Tagungsort des Stadtrates.

Das Drei-Hasen-Fenster ©Gerald Kaufmann

Das Drei-Hasen-Fenster

Das Drei-Hasen-Fenster im Kreuzgang des Paderborner Doms ist ein Wahrzeichen von Paderborn, und findet sich auch an vielen weiteren Orten in der Paderstadt wieder.

Abdinghofkriche in Paderborn ©Gerald Kaufmann

Abdinghofkriche in Paderborn

Abdinghofkriche ist ungefähr gleich alt wie der Dom und wurde als Klosterkirche gegründet. Heute ist sie so etwas wie der Evangelische Dom in Paderborn.

Paderborner Dom ©Gerald Kaufmann

Paderborner Dom

Rathaus Höxter ©Gerald Kaufmann

Rathaus Höxter

Wisent in Hardehausen ©Gerald Kaufmann

Wisent in Hardehausen

Kleines Viadukt bei Altenbeken ©Gerald Kaufmann

Kleines Viadukt bei Altenbeken

Waschfrauen an der Pader ©Gerald Kaufmann

Waschfrauen an der Pader

Liboriuskapelle ©Gerald Kaufmann

Liboriuskapelle

Liboriuskapelle in Paderborn

Keiserpfalz ©Gerald Kaufmann

Kaiserpfalz in Paderbortn

Platz zwischen Dom und Kaiserpfalz. Im Hintergrund die

Kapuzinerkirche ©Gerald Kaufmann

Kapuzinerkriche

Die Kapuzinerkirche in Brakel entstand im 18. Jahrhundert und beinhaltet barocke als auch gotische Elemente.

Rathaus Brakel ©Gerald Kaufmann

Rathaus Brakel

Das Brakeler Rathaus im im Renaissance-Stil. Davor steht die Rolandssäule, welche auch als Pranger genutzt wurde.

Nieheim Fachwerkhaus

Großes Fachwerkhaus in Nieheim

Der Käsemarkt in Nieheim ist sehenswert. Internationale Käsehersteller treffen hier zusammen und bieten ihren Käse an.

Käse und Käsemacher

Käse und Käsemacher

Käsehersteller aus dem Brezenzer Wald zu Gast in Nieheim!

Warburg am Tag! ©Gerald Kaufmann

Warburg am Tag! ©Gerald Kaufmann

Warburg liegt ziemlich mit am äußersten Rand vom Hochstift Paderborn, Höxter.

Adam Eva

Adam und Eva Haus. Daneben der Erzengel

Historische Fachwerkhäuser unweit der Paderqellen am Dom.

Neuestes

März 19, 2025
Kleidung - Am Ende wo hin damit?

Was Verbraucher bei der Kleiderspende beachten müssen

Nix mehr für die Tonne? Essen -. Mit den ersten warmen Tagen steht für viele Bürger*innen der alljährliche Frühjahrsputz an – auch im Kleiderschrank. Doch seit Inkrafttreten der Getrenntsammlungspflicht für Altkleider zum 1. Januar 2025 sind viele verunsichert: Was darf gespendet werden – und wo?…
März 19, 2025
DALLE_Steampunk-Kunstwerk

Wie Tech-Giganten Nachhaltigkeit und KI verbinden

— Ökologisch und sozial – aber smart KI und Nachhaltigkeit Hand in Hand: Internationale Gruppe von Forschenden beleuchtet, welche Strategien große Tech-Firmen für eine Symbiose von KI und Nachhaltigkeit einsetzen. Von smarter Logistik über ethische Standards bis zu mehr Diversität: Führende…
März 18, 2025
Solar

Mehr Solarenergie vom Dach für die Wärmeversorgung ernten

Mit Solarstrom und solarer Wärme aus PVT-Modulen Wärmepumpen betreiben Solarstrom und Wärme für das Haus erzeugen und das in einer einzigen Anlage: PVT-Module machen es möglich. Die Technologie kombiniert Photovoltaikmodule und solarthermische Kollektoren. Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer…
März 17, 2025
Dachkrone 2024

Jetzt noch rasch für den Deutschen Dachpreis 2025 bewerben

Preisverleihung am 16. Mai 2025 in Bielefeld Gütersloh/Bielefeld - Der Deutsche Dachpreis ist eine der wichtigsten Auszeichnungen im deutschen Handwerk und wird in diesem Jahr bereits zum vierten Mal vergeben. Die Preisverleihung findet am 16. Mai 2025 in der bekannten Location Lokschuppen in…

Neuestes

Natur blüht immer mehr auf

Der Frühling zieht ins Land
Grünlandtemperatur hat wichtige Marke erreicht Langsam kommt Farbe ins Spiel: Vielerorts sprießen violette Krokusse und gelbe Narzissen aus dem Boden und auch die Forsythie lässt bereits…

Meist gelesen




Paderborn und Höxter

erleben!

---


Hochstiftanzeiger!

Finde was zählt!