Dennis Riehle - Jurnalist | Autor | Publizist
Mär 19, 2024

Konventionalität statt…

Die ökologische Wende der Ampel macht auch vor der Landwirtschaft nicht halt. Dabei sind…
Cannabis
Mär 22, 2024

Cannabis-Gesetz passiert…

Berlin - Heute hat auch der Bundesrat grünes Licht für das umstrittene Cannabisgesetz der…
Die ideale Dämmstärke für das eigene Haus finden
Wer seinen Altbau dämmt, muss gesetzliche Mindestanforderungen beachten. Für Fassade, Dach, oberste Geschossdecke und Kellerdecke sind unterschiedliche Dämmwerte nötig ©Zukunft Altbau
  • 13. März 2023

Die ideale Dämmstärke für das eigene Haus finden

Von Gerald Kaufmann

Energetische Sanierung: Wie dick die Dämmung sein sollte

Gedämmte Häuser haben einen geringeren Wärmeverlust. Das spart Heizkosten, erhöht den Wohnkomfort und schützt vor Schimmel. Zugleich hilft die Dämmung, eine Wärmepumpe wirtschaftlich zu betreiben. Doch wie stark muss sie sein? Bei einer Sanierung sind je nach Material und Bauteil Dämmstärken von 12 bis 24 Zentimeter nötig. Darauf weist das vom Umweltministerium Baden-Württemberg geförderte Informationsprogramm Zukunft Altbau hin. Für Fassade, Dach, oberste Geschossdecke und Kellerdecke sind unterschiedliche Materialstärken erforderlich. Im Gebäudeenergiegesetz sind die jeweiligen Mindestanforderungen definiert. Wer eine finanzielle Förderung erhalten möchte, muss sie übertreffen. Dann winken Zuschüsse bis zu 12.000 Euro pro Wohneinheit. Frank Hettler von Zukunft Altbau rät, besser zu dämmen, als die gesetzlichen Anforderungen vorgeben. Denn die staatlichen Fördermittel decken die zusätzlichen Materialkosten ab. Gleichzeitig spart man durch die stärkere Dämmung dauerhaft Heizkosten – sie ist daher auch wirtschaftlich sinnvoll.

Fragen rund um energetische Sanierungen beantwortet das Team von Zukunft Altbau kostenfrei am Beratungstelefon unter 08000 12 33 33 (Montag bis Freitag von 9 bis 13 Uhr) oder per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.

Bei einer unzureichenden Dämmung von Fassade, Dach, oberster Geschossdecke und Keller sind die Wärmeverluste im Haus hoch. Das führt zu hohen Heizkosten. Reduzieren lassen sich die unnötigen Wärmeverluste mit einer Dämmung. „Rund zwei Drittel des Heizenergiebedarfs können Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer durch eine umfassende Dämmung einsparen“, sagt Markus Weißert vom Fachverband der Stuckateure für Ausbau und Fassade Baden-Württemberg. „Eine gute Dämmung der Gebäudehülle erhöht außerdem den Wohnkomfort und reduziert die Schimmelgefahr.“

Wie stark die Fassadendämmung sein muss

Was viele nicht wissen: Wer sein Haus nachträglich dämmen lassen möchte, muss die gesetzlichen Vorgaben beachten. Das Gebäudeenergiegesetz schreibt für die einzelnen Bauteile vor, wie gut der Dämmstandard sein muss, also wie viel Wärme nach der Sanierung maximal nach außen abgegeben werden darf. „Der Wärmedurchgangskoeffizient U-Wert gibt diesen Wärmeverlust an“, erklärt Weißert. „Je kleiner der U-Wert, desto besser ist die Wärmedämmung.“

Bei der Dämmung der Fassade von vor 1984 errichteten Gebäuden darf der U-Wert nicht höher als 0,24 Watt pro Quadratmeter und Kelvin (W/(m2K)) liegen. Das entspricht etwa zwölf bis 14 Zentimeter Dämmstärke, nutzt man das am häufigsten verwendete Material Polystyrol. Vor 1984 gab es keine Pflicht zur Dämmung, deswegen muss bei einer nachträglichen Dämmung ein bestimmter U-Wert erreicht werden. Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer solcher Gebäude sind übrigens verpflichtet, die gesetzlichen Werte einzuhalten und zu dämmen, auch wenn sie nur den Außenputz der Fassade erneuern – bei den hohen Energiepreisen eine sinnvolle Vorgabe.

Bei nach 1984 errichteten Gebäuden wurden U-Werte vorgeschrieben und sukzessive verschärft. Hier sind keine gesetzlichen Werte bei einer nachträglichen Dämmung einzuhalten. Dies ist aber zu empfehlen, um die Dämmung auf den heutigen Standard zu heben. Frank Hettler rät, bei der Fassadendämmung von Bestandsgebäuden über die gesetzliche Mindestanforderung hinauszugehen und einen U-Wert von 0,20 W/(m2K) oder besser zu erreichen. Bei Polystyrol entspricht das einer Dämmstärke von über 16 Zentimetern. Die verbesserte Dämmung lohnt sich aus mehreren Gründen: zum einen gibt es eine finanzielle Unterstützung durch die Bundesförderung für effiziente Gebäude. Die Fördermittel decken die Mehrkosten der zusätzlichen Dämmstärke ab. Jeder Extra-Zentimeter spart außerdem dauerhaft Wärme und damit Heizkosten ein. Wirtschaftlich ist eine dickere Dämmung daher allemal.

Mit guten U-Werten kann die Dämmung in der Regel vierzig Jahre und mehr ihren Dienst tun, ohne nachgerüstet werden zu müssen, falls Energiepreise oder die gesetzlichen Anforderungen in den nächsten Jahren steigen. Das ist sinnvoll, da Nachrüsten von zusätzlicher Dämmung, das sogenannte Aufdoppeln, oft teuer, kompliziert oder im schlechtesten Fall nicht möglich ist. Wer an der Dämmstärke spart, baut sich langfristig eine Falle: Eine spätere Zusatzdämmung wird unwirtschaftlicher und rechnet sich möglicherweise gar nicht mehr. Dadurch verschwendet man über lange Zeit wertvolle Heizenergie. Man spricht dann vom sogenannten „Lock-in-Effekt“.

Mindestwerte für Dach und Kellerdecke

Bei der Dachdämmung gibt das Gebäudeenergiegesetz einen Mindestwert von 0,20 bis 0,24 W/(m²K) vor. Auch hier rät Zukunft Altbau zu einem ambitionierteren Vorgehen und empfiehlt einen U-Wert von 0,14 W/(m2K), der eine finanzielle Förderung ermöglicht. Bei der oftmals zur Dachdämmung verwendeten Kombination aus Mineralwolle- und Holzfaserplatten sind rund 30 Zentimeter Dämmstoff erforderlich.

Bei der Kellerdeckendämmung und der Dämmung der Kellerwände gilt laut Gesetz ein maximaler U-Wert von 0,30 W/(m²K). Auch hier sollte man besser dämmen, wenn es die Deckenhöhe zulässt. Besonders gut ist ein Dämmwert von unter 0,20 W/(m²K). Mit dem sehr effizienten Polyurethan braucht man dafür eine Dicke von nur zehn Zentimetern, wenn man mindestens zwei Zentimeter Dämmung bereits im Fußbodenaufbau des Erdgeschosses hat. Bei Holzweichfaser benötigt man eine Dämmstärke von 18 Zentimetern. Durch die geringen Investitionskosten ist die Kellerdeckendämmung eine der profitabelsten energetischen Maßnahmen. Außerdem ist sie eine der wenigen Sanierungsmaßnahmen, die man selbst und ohne professionelle Unterstützung umsetzen kann. Keine kalten Füße mehr im Erdgeschoss und Heizkosteneinsparungen bis zu zehn Prozent sind möglich.

Dämmvorgabe für die oberste Geschossdecke

Bei nicht ausgebauten Dachböden sollte auch die oberste Geschossdecke mit einer möglichst dicken Dämmschicht versehen werden. Oft ist diese Maßnahme sogar gesetzlich verpflichtend. Wird die oberste Geschossdecke gedämmt, darf der U-Wert von 0,24 W/(m²K) nicht überschritten werden. Damit die Wärmeverluste auf den geforderten Wert sinken können, wird eine Dämmstärke von zwölf bis 18 Zentimetern benötigt, je nachdem, welches Material eingesetzt wird. Zukunft Altbau empfiehlt, bis zu zehn Zentimeter mehr Dämmstoff einzubauen, als der Gesetzgeber fordert. Dann wird ein U-Wert von 0,14 W/(m²K) erreicht – die Mindestvoraussetzung, um Fördermittel zu erhalten. Auch die Dämmung der obersten Geschossdecke kann in vielen Fällen in Eigenregie erfolgen.

Welche Dämmmaterialen gibt es?

Dämmmaterialien lassen sich in drei Kategorien einteilen: Dämmstoffe aus fossilen Rohstoffen, mineralische Dämmmaterialien und Dämmungen aus nachwachsenden Rohstoffen. Zu den Dämmmaterialien aus fossilen Rohstoffen gehören Hartschaumplatten aus Polyurethan, Polystyrol oder Phenolharz. Beispiele für mineralische Materialien sind Platten aus Steinwolle oder Glaswollematten. Holzfaser- oder Zellulosedämmungen sind Beispiele für nachwachsende Rohstoffe.

Materialien auf Basis fossiler Rohstoffe sind heute noch am günstigsten und haben den besten Dämmwert, hier kann die Dämmstärke am geringsten ausfallen. Mineralische Dämmungen liegen sowohl was die Kosten als auch die erforderliche Dämmstärke angeht, leicht darüber. Häufig noch etwas teurer sind die Dämmstoffe auf Basis nachwachsender Rohstoffe. Um denselben Dämmwert wie fossile Materialien zu erreichen, sind außerdem meist ein paar Zentimeter mehr Dämmung notwendig.

Übrigens: Mit allen Dämmstoffen wird sehr viel mehr Energie eingespart, als für deren Herstellung nötig war. Auch Angst vor einer erhöhten Brandgefahr muss man bei keinem der Dämmstoffe haben. Gebäudedämmungen bestehen in der Regel aus nicht brennbaren oder schwer entflammbaren Materialkombinationen.

Aktuelle Informationen zur energetischen Sanierung von Wohnhäusern gibt es auf www.zukunftaltbau.de.

 

17.03.23 UPDATE  !

Die Antwort von Zukunft Altbau: 30cm Dämmung im Dach sind in der Regel nur möglich, wenn eine Sanierung von außen, also inkl. Erneuerung der Dacheindeckung, erfolgt. Idealerweise sollte im Zuge der sowieso anstehenden Erneuerung der Dacheindeckung gleich mehr gedämmt werden als das, was gesetzlich gefordert ist. Für eine Dämmstärke von 30 cm ist in der Regel immer eine Aufsparrendämmung erforderlich. Entweder wird der Sparren im Vorfeld aufgedoppelt, beispielsweise von 12 cm auf 20 cm und die Aufsparrendämmung fällt geringer aus, oder der Sparren wird in der Höhe belassen und die Aufsparrendämmung fällt stärker aus.

Steht grundlegend keine Instandhaltung der Dacheindeckung an, kann auch eine Sanierung „von innen“ in Angriff genommen werden. Hier wird aber in der Regel nicht die erforderliche Dämmstärke für die Förderung erreicht, da die Dämmung unterhalb des Sparrens von der Höhe her durch den damit einhergehenden Raumverlust begrenzt ist. Übrigens: auch ein schrittweises Vorgehen lohnt sich. So kann bereits heute eine Sanierung von innen durchführt werden, um erste Effizienzgewinne zu erzielen. Die Aufsparrendämmung wird dann in einigen Jahren ergänzt, wenn das Dach ohnehin neu eindeckt wird. Zusammen wird dann die erforderliche Dämmstärke für die Förderung erreicht und die neue Dacheindeckung gefördert.

 


Ressort: Themen

Kommentare powered by CComment

Das Portal für
Paderborn, Höxter und Warburg

webverzeichnis

Blutspende
Das Portal für Paderborn, Höxter und Warburg
  • Kloster Corvey ©Gerald Kaufmann

    Kloster Corvey, Stiftskirche

    Kloster Corvey war mit das größte Kloster hier im Hochstift. Beeindruckend ist, wie schon im vorletzten Jahrtausend mit dem Aufbau begonnen wurde.

  • Paderquellgebiet ©Gerald Kaufmann

    Paderquellgebiet

    Mit seinen 200 Quellen mitten in Paderborn im ist die Pader der kürzeste Fluss in Deutschland und mündet im benachbarten Schloß Neuhaus in die Lippe.

  • Rathaus Paderborn ©Gerald Kaufmann

    Rathaus Paderborn

    Rathaus im Stil der Weserrenaissance. Nach der Zerstörung im 2. Weltkrieg wurde ist wieder aufgebaut und ist noch heute Tagungsort des Stadtrates.

  • Das Drei-Hasen-Fenster ©Gerald Kaufmann

    Das Drei-Hasen-Fenster

    Das Drei-Hasen-Fenster im Kreuzgang des Paderborner Doms ist ein Wahrzeichen von Paderborn, und findet sich auch an vielen weiteren Orten in der Paderstadt wieder.

  • Abdinghofkriche in Paderborn ©Gerald Kaufmann

    Abdinghofkriche in Paderborn

    Abdinghofkriche ist ungefähr gleich alt wie der Dom und wurde als Klosterkirche gegründet. Heute ist sie so etwas wie der Evangelische Dom in Paderborn.

  • Paderborner Dom ©Gerald Kaufmann

    Paderborner Dom

  • Rathaus Höxter ©Gerald Kaufmann

    Rathaus Höxter

  • Wisent in Hardehausen ©Gerald Kaufmann

    Wisent in Hardehausen

  • Kleines Viadukt bei Altenbeken ©Gerald Kaufmann

    Kleines Viadukt bei Altenbeken

  • Waschfrauen an der Pader ©Gerald Kaufmann

    Waschfrauen an der Pader

  • Liboriuskapelle ©Gerald Kaufmann

    Liboriuskapelle

    Liboriuskapelle in Paderborn

  • Keiserpfalz ©Gerald Kaufmann

    Kaiserpfalz in Paderbortn

    Platz zwischen Dom und Kaiserpfalz. Im Hintergrund die

  • Kapuzinerkirche ©Gerald Kaufmann

    Kapuzinerkriche

    Die Kapuzinerkirche in Brakel entstand im 18. Jahrhundert und beinhaltet barocke als auch gotische Elemente.

  • Rathaus Brakel ©Gerald Kaufmann

    Rathaus Brakel

    Das Brakeler Rathaus im im Renaissance-Stil. Davor steht die Rolandssäule, welche auch als Pranger genutzt wurde.

  • Nieheim Fachwerkhaus

    Großes Fachwerkhaus in Nieheim

    Der Käsemarkt in Nieheim ist sehenswert. Internationale Käsehersteller treffen hier zusammen und bieten ihren Käse an.

  • Käse und Käsemacher

    Käse und Käsemacher

    Käsehersteller aus dem Brezenzer Wald zu Gast in Nieheim!

  • Warburg am Tag! ©Gerald Kaufmann

    Warburg am Tag! ©Gerald Kaufmann

    Warburg liegt ziemlich mit am äußersten Rand vom Hochstift Paderborn, Höxter.

Neuestes

April 18, 2024
Geld ausgeben Geld Sparen!

BDH-Sozialrechtsprechstunde im Beratungszentrum Alter und Pflege

Paderborn - Unfälle, chronische Krankheit, Pflegebedürftigkeit oder auch Schwerbehinderung stellen betroffene Menschen oft vor schwierige sozialrechtliche Fragen, nicht selten vor Probleme im Umgang mit zuständigen Behörden. Juristinnen und Juristen des BDH Bundesverbandes Rehabilitation…
April 18, 2024
 Mann-mit-Tablet

Krebsrisiko Umwelt – was ist dran?

Welche Auswirkungen können schädliche Umwelteinflüsse auf die Gesundheit haben? Diese Frage beschäftigt viele Menschen. Auch die Ärztinnen und Ärzte des Krebsinformationsdienstes am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) erreichen viele Anfragen zu diesem Thema. Vor diesem Hintergrund findet am…
April 17, 2024
Dackel - Landschaftsgärtner NRW

Unsere Mission Green – um Deutschland klimafit zu machen!

- Imagefilm der Landschaftsgärtner NRW Die Landschaftsgärtnerinnen und Landschaftsgärtner in NRW leisten jeden Tag ihren Beitrag für eine grüne, blühende und lebenswerte Umwelt. Sie bringen die Natur zurück in die Städte, lassen Fassaden und Dächer ergrünen, Flüssen freien Lauf – und sorgen auch…

Neuestes

Rund 600 Jugendliche fiebern Rom-Reise entgegen

Vortreffen zur Ministrantenwallfahrt
Internationale Ministrantenwallfahrt: Organisatoren aus dem Erzbistum Paderborn diskutieren „hitzige“ Fragen Paderborn (pdp). Rund 600 Jugendliche aus dem Erzbistum Paderborn machen sich am…

Knusprige Schale, weicher Kern

Kroketten
Kroketten-Vielfalt: Genuss in jeder Form Berlin - Dreieckig, kugelrund, zapfenförmig oder in Tupfen – Kroketten schmecken in allen Formen. Und das hat auch seinen Grund, denn das beliebte…

Die neuen Wandertouren von mobil.nrw sind da!

Wandern mit Kindern: Anke und Thorsten verraten Insidertipps ©mobil.nrw
- Vielseitig, barrierefrei und erlebnisreich Ob durch die Natur, die Stadt oder auf familienfreundliche Erlebnistouren: In der neuen Ausgabe von „NRW entdecken“ stellt mobil.nrw wieder neun…

Rolling Loud Europe 2024: LINEUP - Bekanntgabe

Rolling Loud Europe 2024
Rolling Loud versammelt die herausragendsten und angesagtesten Künstler des Hip-Hop an Orten rund um den Globus für unvergessliche Wochenenden voller Musik. Heute gibt das größte…

Meist gelesen




Paderborn und Höxter

erleben!

---


Hochstiftanzeiger!

Finde was zählt!