Mönchengladbach - Die nordrhein-westfälische Textil- und Bekleidungsindustrie steht weiterhin vor erheblichen Herausforderungen. Hohe Energiekosten, ausufernde Bürokratie und der anhaltende Fachkräftemangel setzen den Unternehmen zu, während geopolitische Unsicherheiten und eine schwächelnde Konsum- und Investitionsneigung die Lage verschärfen. Dies wurde beim 19. Branchengespräch Textil- und Bekleidungswirtschaft am 19. Mai 2025 deutlich. Zu dieser Veranstaltung hatte ZiTex – Textil & Mode NRW in die Räumlichkeiten der AUNDE Group nach Mönchengladbach geladen. Trotz der angespannten Situation blickt die Branche mit innovativen Projekten wie der „Textilfabrik 7.0“ nach vorn.
Die Textilindustrie in Nordrhein-Westfalen, oft das Rückgrat ganzer Regionen und Vorreiter in der Entwicklung technischer Textilien und nachhaltiger Lösungen, sieht ihre Wettbewerbsfähigkeit gefährdet. Die Notwendigkeit politischer Unterstützung zur Verbesserung der Rahmenbedingungen stand im Mittelpunkt der Diskussion mit Mona Neubaur, Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen.
Peter Bolten, CEO der AUNDE Group und Vorsitzender des Verbands der Rheinischen Textil- und Bekleidungsindustrie e.V., begrüßte die Gäste am Stammsitz des 1899 gegründeten und global agierenden Familienunternehmens. Er skizzierte die aktuelle Lage der Branche, die laut Zahlen von 2024 weiterhin von Umsatzrückgängen sowie dem Abbau von Beschäftigten und Betrieben geprägt sei. Bolten benannte Kernprobleme wie zunehmenden Protektionismus, die Auswirkungen von Kriegen und Konflikten auf globale Lieferketten sowie – auf nationaler und europäischer Ebene – hohe Energiekosten, übermäßige Bürokratie, Defizite in der Digitalisierung und Verkehrsinfrastruktur sowie den anhaltenden Fachkräftemangel. „Die Hoffnungen und Erwartungen an die Politik sind groß, hier gegensteuernd einzugreifen und die Rahmenbedingungen positiv zu verändern“, so Bolten.
Die Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen, Mona Neubaur, betonte in ihrem Statement die Bedeutung der Branche für NRW: „Die Textil- und Bekleidungsindustrie in Nordrhein-Westfalen braucht verlässliche Rahmenbedingungen und vor allem Planungssicherheit, insbesondere bei den Energiekosten. Bis zum Sommer muss da was passieren – dafür setze ich mich in Gesprächen mit der neuen Bundeswirtschaftsministerin und bei der Energieministerkonferenz ein.“ Die NRW-Landesregierung arbeite mit Hochdruck am Ausbau der erneuerbaren Energien und an der Digitalisierung von Genehmigungsverfahren, um Bürokratie abzubauen und Prozesse zu beschleunigen. „Seien Sie versichert, dass ich die Anliegen der Branche weiterhin mit Nachdruck vertreten werde“, betonte Neubaur. Die Ministerin verwies auf die Erfolge Nordrhein-Westfalens beim Ausbau der Windenergie und kündigte an, dass das Bundesland ab Anfang 2026 bei der volldigitalisierten Bearbeitung immissionsschutzrechtlicher Prüfungen Taktgeber für Deutschland sein werde. Insgesamt müssten Prüfungen und Planungen schlanker und schneller werden. Der Bürokratieabbau-Check helfe dabei.
Die drängende Problematik der Energiekosten und der Energiesicherheit vertiefte Markus Simon, Geschäftsführer der Schmitz Textiles GmbH & Co. KG und Erster Vizepräsident des Gesamtverbands der deutschen Textil- und Modeindustrie e.V. Er machte deutlich, dass die im internationalen Vergleich weiterhin zu hohen Energiepreise die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie seit Jahren einschränkten. Am Beispiel der Schmitz Textiles zeigte Simon auf, wie Energiekostensteigerungen Gewinne komplett absorbieren und sogar zu Verlusten führen. „Die Entlastung bei der Stromsteuer muss dauerhaft sein, die Netzentgelte müssen sinken und der geplante Industriestrompreis muss auch dem energieintensiven Mittelstand zugänglich gemacht werden – und das zügig, bevor weitere Investitionsentscheidungen gegen den Standort Deutschland fallen“, forderte Simon. Er appellierte an die Ministerin: „Nutzen Sie die Stärke und den Einfluss von NRW. Wirken Sie bitte intensiv und ständig auf die Bundesregierung ein!“
Konkrete Beispiele für Bürokratie in der Praxis lieferte Dr. Walter Erasmy, Hauptgeschäftsführer des Verbands der Nordwestdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie e.V. Er kritisierte unter anderem den Umweltinspektions-Erlass des Landes NRW zur Umsetzung der IED-Richtlinie, der weit über EU-Vorgaben hinausgehe und Unternehmen mit unverhältnismäßigem Aufwand belaste. Zudem bemängelte er rechtlich unbegründete Abfragen der Bezirksregierung Münster, beispielsweise zu PFAS, sowie die neue Vorgabe, Genehmigungsanträge nur noch über externe Ingenieurbüros einreichen zu dürfen. Das schaffe eine bewährte Praxis ab und verursache zusätzliche Kosten. Erasmy forderte eine Verwaltungspraxis, die von Vertrauen statt Misstrauen geprägt sei und sich auf eine 1:1-Umsetzung von Vorgaben beschränke.
Einen Ausblick auf die Zukunft der Branche gaben Prof. Dr. Maike Rabe vom Fachbereich Textil- und Bekleidungstechnik der Hochschule Niederrhein und Detlef Braun, Geschäftsführer der T7 Management GmbH, mit dem Projekt „Textilfabrik 7.0“. Das Modellprojekt für eine CO2-neutrale, digitalisierte und biotechnologisch fortschrittliche Industrieproduktion im Rheinischen Revier zielt darauf ab, neue Arbeitsplätze zu schaffen und im globalen Kontext wettbewerbsfähig zu sein. „Wir wollen mit Innovation Arbeitsplätze schaffen und halten und dabei global wettbewerbsfähig bleiben“, erklärte Rabe. Detlef Braun ergänzte, dass man nach einem langjährigen Prozess der Antragstellung nun auf die Bewilligung der ersten Fördergelder im Oktober 2025 hoffe, um mit der Initialphase des rund 30 Millionen Euro schweren Projekts starten zu können. Langfristig ist ein Innovations- und Industriepark auf rund 20 Hektar in Mönchengladbach geplant.
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