Bürgermeister Stefan-Oliver Strate, Arndt Heiderich
Nov. 09, 2025

Franchise-Nehmer Arndt…

– Familienfest zur großen Eröffnung Nach dem exklusiven VIP-Empfang feierten zahlreiche…
Im Erzbistumsarchiv
Nov. 20, 2025

Neue Leitung des…

Generalvikar Thomas Dornseifer führt Domvikar Hans Jürgen Rade als Erzbistumsarchivar und…
Lotterie Eurojackpot
Nov. 10, 2025

Eurojackpot: Rund 54…

Erneutes Glück für Deutschland Abermals schnappt sich ein Spielteilnehmer aus Deutschland…
Nov. 12, 2025

Das ändert sich für…

ACV gibt einen Überblick über neue Regeln, Kosten und Fristen in der Mobilität Mit dem…
Zu Lebzeiten verkannt, heute verehrt
Der Todestag des Priesters Wilhelm Hohoff jährt sich am 10. Februar 2023 zum 100. Mal ©Erzbischöfliche Akademische Bibliothek Paderborn.
  • 08. Februar 2023

Zu Lebzeiten verkannt, heute verehrt

Von Presse-Team des Erzbistums Paderborn | Erzbischöfliches Generalvikariat

100. Todestag von Wilhelm Hohoff mahnt zum Gedenken an einen Wegbereiter der katholischen Sozialforschung

Paderborn (pdp). Der Priester Wilhelm Rudolf Hohoff gilt als einer der Wegbereiter des katholischen Sozialismus, einer politisch-theologischen Richtung der 1920/30er Jahre. Der Geburts- und Todestag des Geistlichen folgen im Kalender direkt aufeinander: Vor 175 Jahren wurde Wilhelm Hohoff am 9. Februar 1848 in Medebach geboren, vor 100 Jahren starb er am 10. Februar 1923 in Paderborn. Als „roter Priester“, der sich in seinem intensiven publizistischen Schaffen unter anderem mit den Lehren von Karl Marx auseinandersetzte, stieß Wilhelm Hohoff zu Lebzeiten innerhalb der katholischen Kirche auf Ablehnung: Für seine unbequemen Impulse wurde er von seiner Diözese Paderborn sogar öffentlich gerügt. „Wilhelm Hohoff hat durch seine Publikationen einen wichtigen Dialog-Beitrag innerhalb der Theologie und dabei besonders für die Christliche Gesellschaftslehre und Sozialpastoral geleistet“, würdigt Diözesanadministrator Monsignore Dr. Michael Bredeck das Lebenswerk des Geistlichen.

„Ich erkläre hiermit, dass ich Sozialist und Demokrat bin. Ich gehöre der sozialdemokratischen Partei aber nicht an. Insbesondere will ich nichts wissen von Unglauben und Atheismus. Ich bin gläubiger katholischer Priester.“ Diese klare Stellungnahme Wilhelm Hohoffs brachte ihm am 8. August 1922 zwar noch eine Rüge im Kirchlichen Amtsblatt für die Diözese Paderborn ein. Rund ein Vierteljahrhundert später aber stellte sich das Bild schon ganz anders dar: Im Kirchlichen Amtsblatt vom 25. März 1948 war vom großen Interesse an den schriftlichen Arbeiten Wilhelm Hohoffs zu lesen, verbunden mit dem Aufruf, „alles zu sammeln, was von Wichtigkeit sein kann für die Bearbeitung des Lebens und des Werkes des genannten Volkswirtschaftlers.“

„Wilhelm Hohoff hat mit Leidenschaft geglaubt und geforscht und damit Brücken der Verständigung unter den Menschen seiner Zeit gebaut“, lobt Diözesanadministrator Msgr. Dr. Bredeck die Arbeiten des Geistlichen. Seine Überzeugung habe Hohoff als Priester und als Verfasser gesellschaftstheoretischer Schriften „unerschrocken und aus innerer Überzeugung“ vertreten. Damit sei er besonders auch zu einem „Vordenker auf dem Gebiet moderner christlicher Sozialforschung“ geworden. Es gelte nun, „sein Werk neu zu entdecken, theologisch fruchtbar werden zu lassen und für unsere Gegenwart zu erschließen“.

Seelsorger und Publizist

Wer war dieser Mensch, dessen Bedeutung für die katholische Kirche sich so stark gewandelt hat? Im Erzbistumsarchiv in Paderborn finden sich im vorhandenen Schriftgut Antworten. Als Sohn eines Land- und Stadtgerichtssekretärs und Enkel des Juristen und Rechtshistorikers Paul Wigand studierte Wilhelm Hohoff Theologie und politische Ökonomie in Münster, Marburg, Bonn und zuletzt in Paderborn. Hier empfing er 1871 die Priesterweihe. 14 Jahre war er Hausgeistlicher auf Haus Hüffe im Kreis Lübbecke, bevor er sich von 1886 bis 1905 als Vikar in der Diasporagemeinde Petershagen engagierte. Aufgrund andauernder Krankheit trat er 1905 in den Ruhestand und lebte fortan bis zu seinem Tod am 10. Februar 1023 in Paderborn. „Auf dem Paderborner Ostfriedhof hat er seine letzte Ruhestätte gefunden, seine Grabstelle rechts neben der Friedhofskapelle ist nach wie vor erhalten“, weiß Michael Streit, der das Erzbistumsarchiv leitet.

Viele Veröffentlichungen befassen sich mit dem Wirken des Geistlichen, der Korrespondenzen unter anderem mit August Bebel, Friedrich Engels, Wilhelm Liebknecht und Lew Trotzki pflegte. Neben Franz Hitze – Zeitgenosse Wilhelm Hohoffs, ebenfalls Priester und erster Professor für christliche Sozialwissenschaften der Universität Münster – beschäftigte sich Hohoff als einer der ersten Katholiken in Westfalen ernsthaft mit den Schriften von Karl Marx. Einige der Marxschen Grundthesen widersprächen nicht grundsätzlich der christlichen Lehre, so das Urteil Hohoffs. Menschliche Arbeit sei die Quelle zur Schaffung von ökonomischen Werten, wie es grundsätzlich auch die christliche Arbeitswerttheorie von Thomas von Aquin besage. Dies sollte die Grundannahme der publizistischen Arbeit von Wilhelm Hohoff sein.

Dialogstifter

Auf wenig Verständnis stieß der Priester damit zunächst nicht nur in der katholischen Kirche. Auch linksorientierte Kräfte stimmten ihm weitgehend nicht zu. Seine Kontroverse mit August Bebel, einem der Begründer der deutschen Sozialdemokratie, wurde unter dem Titel „Christentum und Sozialismus“ veröffentlicht. „Christentum und Sozialismus stehen sich gegenüber wie Feuer und Wasser“, so die ursprüngliche These Bebels. In seinem gesamten wissenschaftlichen Werk vertrat Hohoff hingegen die Auffassung, „dass nicht Christentum und Sozialismus, sondern Kapitalismus und Christentum sich einander gegenüberstehen wie Wasser und Feuer“.

Auf einer Gedenktafel an der ehemaligen Wohnstätte des Priesters am Gierswall in Paderborn wird Wilhelm Hohoff als „Klassiker der modernen christlichen Kapitalkritik, Begründer des Dialoges zwischen Christen und Marxisten und bedeutender Theoretiker des christlichen Sozialismus“ ausgewiesen. „Das ist sicher eine späte, aber berechtigte Würdigung“, betont Michael Streit. Straßen, die nach Wilhelm Hohoff benannt sind, gibt es heute nicht nur in Paderborn, sondern auch an seiner früheren Wirkungsstätte Petershagen und in seinem Geburtsort Medebach, wo in der Hohoffstraße auch die Katholische Kindertagesstätte mit dem Namen des Geistlichen ihr Zuhause hat.

Gedenken in der Gaukirche und in Petershagen

Am Freitag, 10. Februar 2023, dem 100. Todestag von Wilhelm Hohoff, wird in der Gaukirche Paderborn im Kapitelsamt um 8 Uhr für den verstorbenen Priester Wilhelm Hohoff gebetet. Die Messe zelebriert Offizial Hans Jürgen Rade. Archivleiter Michael Streit wird im Anschluss auf dem Ostfriedhof am Grab von Wilhelm Hohoff eine Kerze anzünden. „Wer sich anschließen möchte zu diesem ruhigen Gedenken, ist herzlich eingeladen. Wilhelm Hohoff hat es in jedem Fall verdient“, ist Streit überzeugt.

In Petershagen wird das „doppelte“ Jubiläum zum 175. Geburtstag und zum 100. Todestag Wilhelm Hohoffs gefeiert – mit einer Festmesse, dem Enthüllen einer Erweiterung des Straßenschildes, das seinen Namen trägt, und einem Festakt.


Ressort: Hochstift

Das Portal für
Paderborn, Höxter und Warburg

webverzeichnis

Autopflege Zubler
Webcomponenten
Joomla, Anmeldesysteme, Newsletter
Elsener Straße 24 b - 33102 Paderborn

Kommentar schreiben

Sicherheitscode Aktualisieren

Senden
Das Portal für Paderborn, Höxter und Warburg
Kloster Corvey ©Gerald Kaufmann

Kloster Corvey, Stiftskirche

Kloster Corvey war mit das größte Kloster hier im Hochstift. Beeindruckend ist, wie schon im vorletzten Jahrtausend mit dem Aufbau begonnen wurde.

Paderquellgebiet ©Gerald Kaufmann

Paderquellgebiet

Mit seinen 200 Quellen mitten in Paderborn im ist die Pader der kürzeste Fluss in Deutschland und mündet im benachbarten Schloß Neuhaus in die Lippe.

Rathaus Paderborn ©Gerald Kaufmann

Rathaus Paderborn

Rathaus im Stil der Weserrenaissance. Nach der Zerstörung im 2. Weltkrieg wurde ist wieder aufgebaut und ist noch heute Tagungsort des Stadtrates.

Das Drei-Hasen-Fenster ©Gerald Kaufmann

Das Drei-Hasen-Fenster

Das Drei-Hasen-Fenster im Kreuzgang des Paderborner Doms ist ein Wahrzeichen von Paderborn, und findet sich auch an vielen weiteren Orten in der Paderstadt wieder.

Abdinghofkriche in Paderborn ©Gerald Kaufmann

Abdinghofkriche in Paderborn

Abdinghofkriche ist ungefähr gleich alt wie der Dom und wurde als Klosterkirche gegründet. Heute ist sie so etwas wie der Evangelische Dom in Paderborn.

Paderborner Dom ©Gerald Kaufmann

Paderborner Dom

Rathaus Höxter ©Gerald Kaufmann

Rathaus Höxter

Wisent in Hardehausen ©Gerald Kaufmann

Wisent in Hardehausen

Kleines Viadukt bei Altenbeken ©Gerald Kaufmann

Kleines Viadukt bei Altenbeken

Waschfrauen an der Pader ©Gerald Kaufmann

Waschfrauen an der Pader

Liboriuskapelle ©Gerald Kaufmann

Liboriuskapelle

Liboriuskapelle in Paderborn

Keiserpfalz ©Gerald Kaufmann

Kaiserpfalz in Paderbortn

Platz zwischen Dom und Kaiserpfalz. Im Hintergrund die

Kapuzinerkirche ©Gerald Kaufmann

Kapuzinerkriche

Die Kapuzinerkirche in Brakel entstand im 18. Jahrhundert und beinhaltet barocke als auch gotische Elemente.

Rathaus Brakel ©Gerald Kaufmann

Rathaus Brakel

Das Brakeler Rathaus im im Renaissance-Stil. Davor steht die Rolandssäule, welche auch als Pranger genutzt wurde.

Nieheim Fachwerkhaus

Großes Fachwerkhaus in Nieheim

Der Käsemarkt in Nieheim ist sehenswert. Internationale Käsehersteller treffen hier zusammen und bieten ihren Käse an.

Käse und Käsemacher

Käse und Käsemacher

Käsehersteller aus dem Brezenzer Wald zu Gast in Nieheim!

Warburg am Tag! ©Gerald Kaufmann

Warburg am Tag! ©Gerald Kaufmann

Warburg liegt ziemlich mit am äußersten Rand vom Hochstift Paderborn, Höxter.

Adam Eva

Adam und Eva Haus. Daneben der Erzengel

Historische Fachwerkhäuser unweit der Paderqellen am Dom.

Neuestes

Die Zollverein-Eisbahn

Winterparadies auf dem UNESCO-Welterbe Zollverein

Dezember 04, 2025
Schlittschuhlaufen, Lieder singen und Adventsbasare besuchen Das Welterbe bietet zahlreiche Angebote für Klein und Groß rund um die Feiertage und den Jahreswechsel. Gemeinsames Einstimmen auf das Weihnachtsfest, abwechslungsreiche Kulturveranstaltungen und nicht zuletzt die beliebte…
Auto frontal

Festtagsvorbereitungen mit Risiko

Dezember 04, 2025
TÜV NORD gibt Tipps, wie Sie sicher durch den Dezember fahren Paderborn, 04.12.2025 – Adventseinkäufe, Weihnachtsbaumtransport und Böller in der Silvesternacht: Was Spaß macht, kann im Straßenverkehr schnell gefährlich werden. Wer entspannt und unfallfrei ankommen möchte, sollte die typischen…
Freistellungsauftrag

Freistellungsauftrag: Steuerfreibetrag für Kapitalerträge optimal nutzen

Dezember 03, 2025
Wie bleibt mehr von den Sparzinsen? Kapitalerträge wie Zinsen und Dividenden unterliegen in Deutschland der Abgeltungssteuer. Um einen Teil dieser Erträge steuerfrei zu erhalten, können Sparer einen Freistellungsauftrag erteilen. Dieser ermöglicht es, den gesetzlichen Sparer-Pauschbetrag gezielt zu…

Neuestes

Massiver Preisanstieg bei Arbeitsspeichern

Arbeitsspeicher
RAM im Schnitt 81 Prozent teurer Eine aktuelle Analyse des Vergleichsportals guenstiger.de zeigt einen auffallend starken Preisanstieg bei Arbeitsspeichern in den vergangenen vier Monaten.…

Das gesunde Tee-Geheimnis

wirksame und wohlschmeckende Kräutertees
Regensburg (medizin.report) - Gegen viele Gesundheitsprobleme in der kalten Jahreszeit hat die Natur ein Rezept: wirksame und wohlschmeckende Kräutertees, von Anis bis zur Zitronenmelisse.…

So gelingt genussvolles Feiern ohne Reue

Gesunde Weihnachten Ernährungsexpertin Iris Gutbrod gibt praktische Tipps für bewussten Genuss in der Adventszeit: "Wer schon im Dezember achtsam isst, startet auch leichter und entspannter…

Meist gelesen




Paderborn und Höxter

erleben!

---


Hochstiftanzeiger!

Finde was zählt!