Hamburg/Stuer, 30. April 2021 – Visite im BÄRENWALD Müritz: Am Mittwoch, 12. Mai, besucht Wildtierarzt Marc Gölkel vom Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) in Berlin das VIER PFOTEN Bärenschutzzentrum. Bei dem Termin werden die Braunbären Michal und Dushi einem tierärztlichen Rund-um-Check unterzogen.
Aktuell leben in dem größten Bärenschutzzentrum Westeuropas 15 Bären aus ehemals schlechter Haltung. Alle Bären, die im BÄRENWALD Müritz ein neues Zuhause gefunden haben, werden regelmäßig tierärztlich betreut und – wenn nötig – auch behandelt.
„Unsere Bären wurden aus katastrophalen Haltungsbedingungen befreit und haben bei uns hier im BÄRENWALD ein neues Leben beginnen können. Die Spuren aus ihrem vorherigen Leben tragen sie aber für den Rest ihres Lebens mit sich. Das können wir nicht mehr ändern. Aber wir können dafür sorgen, dass es unseren Bären jetzt gut geht, und dazu gehört eben auch, dass die Tiere medizinisch betreut werden“, erklärt Petra Konermann, Pressesprecherin vom BÄRENWALD Müritz.
Bärin Dushi zog im April 2019 in den BÄRENWALD Müritz. Zuvor lebte die Bärendame jahrelang im albanischen Safaripark Fier, der als „Europas schlimmster Zoo“ bekannt wurde. Dushi vegetierte unter katastrophalen Bedingungen dahin und wurde kaum versorgt. Nach Jahren des Martyriums rettete sie die Tierschutzstiftung VIER PFOTEN und brachte sie nach Deutschland in den BÄRENWALD Müritz.
Dushi fehlt eine Vorderpfote, wie es zu dem Verlust kam, ist nicht bekannt. Klar ist aber, dass die Wunde nicht richtig versorgt wurde und von selbst heilen musste. Darüber hinaus hatte eine Röntgen-Untersuchung im BÄRENWALD ergeben, dass einst auf Dushi geschossen wurde: In ihrem Körper befinden sich diverse, inzwischen verkapselte Geschosspartikel. Auch mit nur drei Pfoten ist Dushi sehr agil und kann ohne Probleme laufen.
Auch Braunbär Michal steht am 12. Mai eine gründliche Untersuchung bevor. Das stattliche Männchen lebt bereits seit zehn Jahren im BÄRENWALD Müritz. Genau wie Dushi fehlt auch Michal eine Vorderpfote. Bevor der Bär in das 16 Hektar große Bärenschutzzentrum in Stuer einzog, verbrachte er sein gesamtes Leben in einer nackten Betongrube in einem polnischen Zoo. Im BÄRENWALD Müritz ist der große Braunbär aufgeblüht und hat sogar eine Gefährtin gefunden: Mit Bärin Tapsi lebt er einträchtig in einem weitläufigen Gehege.
„Bei dem bevorstehenden Veterinär-Check wollen wir unter anderem überprüfen, inwiefern sich die fehlende Vorderpfote auf den Bewegungsapparat der Bären ausgewirkt hat. Bei der Untersuchung achten wir natürlich darauf, den Tieren so wenig Stress wie möglich zu bereiten", sagt Wildtierarzt Marc Gölkel vom IZW Berlin.
„Viele unserer Bären haben Schlimmes erlebt. Hier im BÄRENWALD sorgen wir dafür, dass ihnen gut geht und dass sie ein artgemäßes Leben führen können. Die tierärztlichen Untersuchungen tragen mit dazu bei, dem gerecht zu werden“, so Petra Konermann.
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